Sie sind wieder in Reichweite – die 12.000 Punkte. Dabei sah es Anfang August nicht danach aus, als könnte sich der Deutsche Aktienindex (DAX) so zügig wieder dieser Marke nähern. Doch allein in der vergangenen Handelswoche legte das wichtigste heimische Börsenbarometer um mehr als vier Prozent zu.
Ein wichtiger Grund für das deutliche Plus: Im Zollstreit zwischen China und den USA haben beide Seiten Signale der Entspannung an die Öffentlichkeit gesendet. Zudem werden zumindest vorerst in Italien keine Neuwahlen stattfinden. Das heißt: Innenminister Matteo Salvini und seine rechte, antieuropäische Lega sind zunächst raus aus der Regierung in Rom. Das Gros der EU atmet auf – und die Anleger auch.
Genau auf Italien setzt derzeit die Hamburger Optikerkette Fielmann. Der junge Vorstandschef Marc Fielmann (30) treibt die Expansion in dem südeuropäischen Land voran. Und er möchte – wie am Donnerstag bei der Vorlage der guten Halbjahreszahlen bekannt wurde – auch noch in vier neuen Ländern Fielmann-Brillen verkaufen. Die Aktie profitierte von den Wachstumsplänen. Um mehr als vier Prozent ging es innerhalb von nur zwei Tagen nach oben.
Der Hamburger Gabelstaplerbauer Jungheinrich bleibt derweil seinem Negativtrend treu und notierte am Freitag bei weniger als 19 Euro. Vor einem Jahr lag der Kurs noch bei mehr als 30 Euro. Das Problem: Noch leidet vor allem der exportorientierte deutsche Maschinenbau unter dem Hin und Her im Zollstreit zwischen den USA und China. Bleibt die Hoffnung, dass sich die Streithähne demnächst endlich einigen, weil sie einsehen: Handelsbarrieren schaden allen – auch den streitenden Parteien selbst.
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