Der Krieg hat viele Illusionen zerstört. Wenn wir unseren Wohlstand wahren wollen, müssen wir mehr arbeiten.

Es kommt nicht oft vor, dass ich mir den Kanzler Helmut Kohl zurückwünsche – das alles riecht nach 80er-Jahren, nach Rotkohl und Saumagen, Bohnerwachs und Spießigkeit. Aber der Mann ging keiner Debatte aus dem Weg und prägte so manchen Begriff. „Von deutschem Boden muss in Zukunft immer Frieden ausgehen“, sagte der Pfälzer. Eine Weisheit, die heute in Vergessenheit gerät.

Er konnte sogar scholzen: „Wahlkampf ist ein Marathonlauf. Es kommt nicht darauf an, wer am Anfang vorne liegt, sondern wer am Ende gewinnt.“ 1993 wiederum warnte Kohl, eine Nation mit Zukunft lasse „sich nicht als kollektiver Freizeitpark organisieren“. Das klang damals, als 3,5 Millionen Menschen arbeitslos waren und die Arbeitslosenquote 9,8 Prozent betrug, ziemlich zynisch.