Hamburg. Die chinesische Plattform wird mit immer mehr Unglücken in Verbindung gebracht. Das ist so nicht länger hinnehmbar.

Wir leben in einem Land, das eine fast zärtliche Beziehung zu Verboten hat: Wer die Formel „Verbot gefordert“ in eine Internetsuchmaschine eingibt, bekommt mit 11,3 Millionen Treffern Lesestoff bis zum Jüngsten Tag: Da will man Privatjets aus dem Verkehr ziehen, Böller für immer entsorgen, Indexmieten auf den Index setzen, den Verkauf von E-Zigaretten abblasen oder die Jagd in die ewigen Jagdgründe schicken. Drolligerweise sind die Alt-68er, die einstmals noch Verbote verbieten wollten, besonders eifrig dabei, die Grenzen des Erlaubten immer enger zu fassen.

Manche Verbote sind sinnvoll – von bleihaltigem Benzin über FCKW, von Volksverhetzung bis zum Knarrenkauf. Und eines sollte bald hinzukommen: ein Verbot von TikTok. Die extrem erfolgreiche App des chinesischen Unternehmens Bytedance, die schneller als alle andere Social-Media-Plattformen vor ihr ein Milliardenpublikum erreicht hat, kommt unschuldig daher – hat aber inzwischen mehrere Kinder auf dem offenbar nicht vorhandenen Gewissen.