Hamburg. Die Regierung möchte die Bürger entlasten – und riskiert eine Menge Unmut in vollen Zügen. „Katastrophale Zustände“ befürchtet.

Auf Sylt geht die Angst um: Wenn in den Sommermonaten eine Reise mit der Deutschen Bahn in Nahverkehrszügen nur noch 9 Euro kostet, erwarten die Insulaner einen Besucheransturm. Ähnlich groß ist die Sorge in Bayern, dass Tagestouristen zu Tausenden in die Berge und zu den Seen ausschwärmen. Schon jetzt sind die Züge in den Sommermonaten mancherorts überfüllt – was aber wird, wenn Reisen gefühlt gar nichts mehr kostet?

Erinnerungen werden wach an das Jahr 1995. Damals wollte die Bahn mit dem „Schönes-Wochenende-Ticket“ ihre Nahverkehrszüge besser auslasten – die Idee ging ziemlich nach hinten los: Die Bahn zur Königin der Nordsee verwandelte sich in einen Ölsardinenexpress, glücklich war, wer einen Stehplatz ergattern konnte, nicht immer gelangten alle Reisenden an Bord. Auf Sylt war Land unter.