Hamburg. Die geschlechtergerechten Formeln werden immer länger. Vorsicht, es gibt wirklich keine „Krankenschwesterinnen“!

Ich hoffe, heute zum letzten Mal („letzten“ hier in der Bedeutung vom „Ende einer Reihe“) durch eine Zuschrift zur öffentlichen Replik provoziert worden zu sein. Doch es gibt Mails, die haben im übertragenen Sinne nicht nur den Rubikon, sondern auch die Elbe und die Alster überschritten. Wenn ich nach sorgfältiger Recherche die Meldung über eine „Vorständin“ als sprachlich korrekt präsentiere und ein Leser, nennen wir ihn „Müller“, erklärt das apodiktisch für „Unfug“, dann bin ich versucht, den Spieß auf dem Kasernenhof zu zitieren, der brüllt: „Die ganze Kompanie hat den falschen Schritt, nur der Schütze Müller hat den richtigen!“

Es ging um die Nachricht der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass die „Vorständin“ des Deutschen Roten Kreuzes Braunschweig-Salzgitter zur Präsidentin von Eintracht Braunschweig gewählt worden sei. Der Begriff „Vorstand“ hat zwei Bedeutungen. Einmal bedeutet er das Leitungsgremium einer Firma, eines Verbandes oder eines Vereins: dem Vorstand angehören; den Vorstand bilden; der Vorstand tritt morgen zusammen.