Hamburg. Die weißen Tauben sind müde: In Politik und Medien geben Kriegstreiber den Ton an – die Zwischentöne gehen unter.

Vielleicht ist es frühjugendliche Prägung: Auf meiner Jutetasche prangte das Logo „Frieden schaffen ohne Waffen“, an manchem Sonntag der 80er-Jahre trieb ich mich nicht auf den Partypisten, sondern bei Demonstrationen der Friedensbewegung herum. Ich habe sogar Hans Hartz’ Zeitgeistweise „Die weißen Tauben sind müde“ mitgeträllert, und irgendwo findet sich in meinem Altkleidern vielleicht noch ein lila Tuch vom Evangelischen Kirchentag.

Was haben wir damals diskutiert, in den Medien, den Parteien und Klassenzimmern, wie sich der Frieden bewahren lässt. Wir haben gestritten wie die Kesselflicker. Das war nicht immer schön.