Hamburg. Erst war Australien Vorbild, dann Portugal oder Dänemark – am Ende muss jedes Land seinen Weg aus der Pandemie finden.

Das darf man wohl ganz großes Tennis nennen: Der serbische Sportstar Novak Djokovic wollte offenbar ohne Impfung an den Australian Open teilnehmen – eine Idee, die in Down Under nicht ganz so gut ankam. Nun sitzt der Weltranglistenerste nach dem Entzug seines Visums in einem Hotel für Ausreisepflichtige – eine Art Abschiebeknast für Besserverdiener.

Die Boulevardmedien schäumen. Sogar der australische Premier Scott Morrison hat sich eingeschaltet: „Regeln sind Regeln, vor allem wenn es um unsere Grenzen geht“, betonte er. Sein serbischer Amtskollege Aleksandar Vucic schießt dagegen und betont, „ganz Serbien“ sei bei Djokovic. Da muss man fast froh sein, dass Australien und Serbien keine gemeinsame Staatsgrenze haben. 1969 reichte bekanntlich ein WM-Qualifikationsspiel, um den 100-Stunden-Krieg zwischen Honduras und El Salvador auszulösen.