Hamburg. Doch zwischen den Jahren herrscht jetzt weniger Furcht vor den Dämonen der Rauhnächte als vor den Viren der Pandemie.

„Zwischen den Jahren haben wir geschlossen“, inseriert ein Schnellimbiss in einem Anzeigenblatt. Zwischen den Jahren? Um welche Zeitspanne sollte es sich dabei handeln?

Auf das Jahr 2021 folgt unmittelbar das Jahr 2022, auf Silvester der Neujahrstag. Dazwischen passt eigentlich nichts mehr, es sei denn, die Welt stehe still und halte den Atem an. „Zwischen den Jahren“ ist – oder besser war deshalb auch weniger ein Begriff der Astronomie und des Kalenderwesens, sondern ein Gefühl für die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, in denen sich Vergangenheit und Zukunft berührten, in denen der Aberglaube und die Furcht vor Dämonen das reale Denken unterwanderten. Die Furcht vor der Zukunft ist auch diesmal vorhanden, wenn wir uns auch weniger zwischen den Jahren als zwischen zwei Wellen der Covid-19-Pandemie zu befinden scheinen.