Hamburg. Auch die nächsten Feiertage haben ihre spezielle Bedeutung. Maria kam nieder in Bethlehem, aber Jesus kam an auf dieser Welt.

Das Weihnachtsfest beginnt laut Kalender am 24. Dezember, dem Heiligen Abend (oder Heiligabend), und erstreckt sich über mehrere Tage. Es ist – oder besser: Es war – in unserer Vorstellung mit Lichtern, Tannenbaum, Familie, Stress, Geschenken und Gänsebraten verbunden, droht in diesem Jahr aber zum zweiten Mal wegen der Maßnahmen zum Kampf gegen die tödlichen Coronaviren zu einer sehr eingeschränkten Veranstaltung zu werden. Ich habe alle Besuche abgesagt und kann mich per Home­office ungestört der Frage widmen, ob das Wort „Weihnachten“ überhaupt ein Geschlecht hat.

Standardsprachlich wird es meist als Neutrum Singular aufgefasst und nur selten mit einem Artikel gebraucht: „Weihnachten steht vor der Tür.“ Seltener: „Wir hoffen auf ein schönes Weihnachten.“ Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, nicht als Ersatz für den Gänsebraten, sondern in grammatischer Hinsicht. Die „Weihnacht“ als Femininum Singular hat einen leicht liturgischen Beigeschmack und sollte in Familien benutzt werden, in denen seinerzeit fern jeglichen Konsumterrors die Zimtsterne noch selbst gebacken und die Nüsse gold gefärbt worden sind.