Hamburg. Die Volksrepublik ist inzwischen der wichtigste Wirtschaftspartner der Bundesrepublik. Nun könnte es ungemütlich werden.

Es sind drei Worte, die Geschichte schrieben: Bei seiner Tutzinger Rede entwarf SPD-Vordenker Egon Bahr 1963 erstmals die Idee „Wandel durch Handel“ und beschrieb damit eine neue Ostpolitik. Tatsächlich brachte die wirtschaftliche Öffnung bald eine gesellschaftspolitische Liberalisierung – allerdings forderte der Westen sie auch stets ein, etwa über die KSZE-Verhandlungen.

Im China-Geschäft, dachten viele, würde es ähnlich laufen. Der Westen hielt den Wandel für eine automatische Begleiterscheinung des Handels mit Fernost – und kümmerte sich wenig. Die Panzer auf dem Platz des Himmlischen Friedens, die 1989 den demokratischen Aufbruch überrollt hatten, waren schnell vergessen. Zwölf Jahre später wurde China in die WTO aufgenommen.