In vielen Presseerklärungen setzen Senat und Parteien auf eine Kunstsprache – mit Anglizismen, Fremdwörtern und Genderei

Mit dieser Kolumne macht sich der Autor keine Freunde – oder um in Neudeutsch zu schreiben, keine Freund_innen oder wahlweise Freund:innen oder Freund*innen. Aber weil Journalisten gut beraten sind, ihre Freunde auch nicht im beruflichen Umfeld zu suchen, muss es einfach mal raus: Die Kommunikation von Senat, Behörden und Parteien ist inzwischen in vielen Fällen zu einem absurden Kauderwelsch verfallen, in dem längst eine Prise Anarchie steckt.

Das politisch extrem angesagte, beim Wahlvolk verhasste und rechtschreibregelwidrige Gendern etwa wird mal unterlassen, dann satiregleich auf die Spitze getrieben. Wenn Anglizismen das Salz in der Suppe sind, ist jede zweite Suppe versalzen. Und wirklich verständlich ist das, was dort in den Schreibstuben verfasst wird, zu selten. Vielleicht sollte der Senat ein Langenscheidt-Wörterbuch herausgeben: Senatisch/Deutsch und Deutsch/Senatisch.