Hamburg. Die Liberalisierung weicher Drogen ist eher das Resultat der Politarithmetik denn echter Wünsche.

Ich habe nichts gegen das Kiffen. Und um es gleich zu bekennen – ich habe es in jüngeren Jahren selbst getan. Anders als der Hasenfuß namens Bill Clinton habe ich auch inhaliert. Spätestens seit Clinton wissen wir, dass nicht jeder, der Haschisch oder Marihuana konsumiert, kurz darauf als Junkie in der Gosse landet – manche werden sogar US-Präsident oder Kolumnist.

So kann man die Liberalisierung weicher Drogen, die sich die Ampel auf die Fahnen schreibt, durchaus nachvollziehen. Die Droge ist Teil einer Jugendkultur, der Handel in manchen Stadtvierteln gang und gäbe. Ein Verbot aber, das der Staat ignoriert, ist gefährlich: Es unterminiert das Vertrauen in den Rechtsstaat. Wenn ein Falschparker in der Schanze durch alle Instanzen verfolgt wird, aber der Dealer aus dem Schanzenpark mehr oder minder ungeschoren davonkommt, läuft etwas schief. Zudem soll die Liberalisierung ein gesundheitspolitisches Ziel erreichen – man will das illegal gezüchtete und oftmals verunreinigte oder zu hoch dosierte Suchtmittel kontrollieren.