Hamburg. Nicht jede Zeitangabe weist auf die Apokalypse hin. Über die Schwierigkeit, im Wort „Zeitläufte“ das „t“ zu platzieren.

Freuen tu[e] ich mich, dass ich mit dem Verb „tun“, das in der deutschen Stilistik herumirrt und eigentlich überflüssig und umgangssprachlich ist, so viel Aufmerksamkeit erzeugt habe. Einige Leserinnen und Leser schickten nach meiner letzten Kolumne eigene Erlebnisse, Schnacks und Kindheitssprüche. Ein Hamburger schrieb: „Es tut so gut, es klingt so gut, wenn der Tuter mit der Tute uns was vortuten tut.“ Das klingt nach dem Deutschlehrer in der Grundschule, der einen Ausdrucks-Fehler im Aufsatz korrigierte und die Schüler ermahnte, aussagekräftige Verben („Tuwörter“) zu gebrauchen.

Obwohl das Wort „tun“ im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet ist, scheint es sich im Norden und vor allem in Hamburg zu häufen. Ich fragte die Kollegen in Berlin, was sie von dem Satz „Opa tut gerade Brötchen holen“ hielten. Die Antwort war deutlich: Erstens tut Opa in Berlin nichts holen, sondern er geht oder „jeht“ holen, und zweitens holt er in der deutschen Hauptstadt keine Brötchen, sondern Schrippen. Es heiße also richtig: „Opa jeht gerade Schrippen holen.“ Bleiben wir in Hamburg und sprechen wir Hamburgisch, wenn wir ausdrücken wollen, dass ich das nicht tue. Wie sagt man so heimatlich und vertraut? Ik schiet di wat!