Hamburg. Ein neuer Kanzler sollte eines zuerst ändern – die Laune und die Diskussionskultur verbessern. Olaf Scholz könnte das schaffen.

Gegen notorisch schlechte Laune ist eigentlich kaum ein Kraut gewachsen. Aber ein zartes Pflänzlein könnte doch in den kommenden Wochen ausgerechnet in Berlin gedeihen. Denn sollte eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP gelingen, könnte das die erhitzt-hysterische Debatte in der Republik etwas beruhigen – und insgesamt sogar dazu beitragen, dass wir hierzulande die Dinge nicht immer nur schwarzsehen.

In den vergangenen Jahren haben wir uns angewöhnt, den politischen Gegner mehr und mehr als Feind wahrzunehmen. Jeder Austausch von Argumenten wurde zu einem Austausch von Gehässigkeiten, jedes Ringen um die beste Lösung zu einem schlechten Ringkampf. Schon die Impfskepsis eines Fußballers reicht heute für einen Empörungssturm.