Im deutschen Diskurs ist es schick geworden, Andersdenkenden den Mund zu verbieten – ein gefährlicher Trend.

Laschet-Bashing ist derzeit populär. Auf dem Rummelplatz verausgabte man sich einst beim „Hau den Lukas“, auf dem medialen Jahrmarkt heißt es seit einigen Wochen „Hau den Laschet“. Nun hat der Spitzenkandidat der Union wirklich nicht die allerbeste Figur abgegeben zwischen Auftakt und Zukunftsteam, Flutkatastrophe und Triell, aber manche Kritik klingt so absurd wie unfair. Sie erinnert an den alten Satz der In-die-Ecke-Gedrängten: „Und wenn ich übers Wasser laufe, sagen meine Kritiker: Nicht mal schwimmen kann er“, monierte einst Ex-Bundestrainer Berti Vogts.

Nun traf Laschet die Kritik für eine Tat, die eigentlich Respekt verdient: Bei einem Wahlkampfauftritt in Thüringen lieferte sich der CDU-Politiker ein Wortgefecht mit einem Querdenker – er ließ, welch Ungeheuerlichkeit, den Coronaleugner sogar eine Frage auf der Bühne stellen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geißelte die böse Tat per Twitter-Standgericht: „Unfassbar: Laschet lässt sich von einem Querdenker ohne Maske mit 20 cm Abstand anschreien. Das ist keine Bürgernähe, sondern einfach dumm.“