Hamburg. Oder: Ohne Rosinen schmeckt der Kaiserschmarrn nicht. Es geht um die Partikeln, die die Melodie des Satzes abtönen.

Für Sprachpuristen handelt es sich um „Läuse im Pelz der Sprache“, die unser klares Deutsch mit überflüssigen Beigaben verunreinigen, um nicht zu sagen: kontaminieren. Für Sprachwissenschaftler sind sie ein nie endendes Streitobjekt bei der Definition und Einordnung als Wortart. Für die Freunde unserer Muttersprache jedoch, für Schriftsteller und Lesende, die noch die Feinheiten eines Textes spüren und genießen können, sind sie zur Abtönung eines Satzes unverzichtbar wie die Rosinen im Kaiserschmarrn oder die Schnittlauchröllchen im Kartoffelsalat.

Wir sprechen von den Partikeln, von kleinen eingestreuten Wörtern oder Wörtchen im Satz, die das Grundrezept nicht verändern, es aber modifizieren. Wie der Kartoffelsalat auch ohne Schnittlauch Kartoffelsalat bleibt, so bleibt die Aussage eines Satzes auch ohne eine Partikel erhalten.