Sogar der Dativ schmilzt ab, aber auf natürliche Weise. Gegen die Genderstern-Diktatur hilft nur die Sorge um jeden Buchstaben.

Ich habe mit der Suche nach dem Fugenzeichen in der „Speise-n-karte“ einen überraschenden publizistischen Erfolg errungen. Es schien, als sorge sich die Leserschaft um das kleine „n“ auf der Karte mit dem Speiseangebot des Gastwirts. Doch während wir über einen einzelnen Buchstaben diskutieren, dürfen wir nicht vergessen, dass gleichzeitig eine rot-grüne und akademische Minderheit lautstark versucht, der Mehrheit vorzuschreiben, wie sie zu schreiben, was sie zu schreiben, zu sagen und letztendlich, was sie zu denken hat. Eine solche Sprachdiktatur hatten wir früher bereits in Deutschland. Der Wähler bewahre uns davor, dass der queere Gender-stern demnächst amtlich sein wird.

Für heute bleibe ich bei dem, was sich als deutsche Sprache entwickelt hat – mit sämtlichen Stolpersteinen und Verästelungen, die dabei gewachsen sind. Wenn man allen Streitfragen der deutschen Sprache ein Stichwort gäbe und diese Stichwörter alphabetisch ordnete, käme ein interessantes Nachschlagewerk zustande, dem man das Motto geben könnte: „Nur ein richtiger Text kann ein richtig guter Text sein.“ Ich habe wahllos den Daumen zwischen die Seiten des „Wörterbuchs der sprachlichen Zweifelsfälle“ (Duden, Band 9) gesteckt und bin beim Buchstabens „N“ gelandet. Schauen wir uns dort einmal etwas um.