Hamburg. Wie auf der Bühne: Artikel und Pronomen wechseln in der deutschen Grammatik die Wortarten wie die Schauspieler die Kostüme.

Schauspieler treten in verschiedenen Rollen auf. Das ist ihr Beruf. Das trifft auf die Wörter in der Sprache nicht zu. Sie haben kein darstellerisches Talent. Oder doch? In der Tat gibt es Wörter im Deutschen, die schlüpfen in die unterschiedlichsten Rollen, wechseln die Wortarten wie andere die Kostüme und tummeln sich dabei noch in verschiedenen Regeln der Flexion (Beugung). Das stiftet Verwirrung und bringt Schüler dazu, bei der Grammatik ab- und das Smartphone anzuschalten.

Nehmen wir nur die Wörter „der, die, das“. Sie präsentieren sich zum einen als Artikel, bestimmen das Genus (Geschlecht) des folgenden Substantivs (Hauptworts) und werden in der Grundschule deshalb Geschlechtswörter genannt: „der“ Mann, „die“ Frau, „das“ Kind. Das Geschlecht der betreffenden Hauptwörter lässt sich also am Geschlechtswort ablesen.