Hamburg. Das Abendblatt entsteht zurzeit in Dutzenden von Homeoffices. Hier gedenken wir der letzten Fehler, die dabei passieren.

Ich verstecke mich als Witwer und Single hier auf dem Dorf vor den Viren und kann mich einzig und allein mit meinem Hund unterhalten, der mir auch aufmerksam zuhört, mit dem Schwanz wedelt und dann zur Schublade mit den Schmackos und den getrockneten Pansen-Streifen guckt. Deshalb möchte ich auf keinen Fall den Kontakt per Internet missen und nicht so lange über die Flut der Post stöhnen, bis diese versiegt ist. Allerdings ahnte ich es gleich, dass meine in der letzten Woche geäußerte Bitte, die Korrespondenz mit mir möglichst auf meine eigenen Texte zu beschränken, ein frommer Wunsch bleiben würde, denn nun werde ich erst recht mit teils skurrilen Sprachproblemen überschüttet, die die Einsender offenbar seit Langem mit sich herumgetragen haben und niemandem anders anvertrauen wollten. Und das freut mich natürlich.

Allerdings ist es zeitraubend, Dutzende Male für einen Flüchtigkeitsfehler in einer Meldung herangezogen zu werden, in der die Polizei die Konten eines Gaunerpärchens „einfrierte“. Ich schwöre, dass ich die Form weder geschrieben, produziert noch freigegeben habe. Deshalb kann ich nur darauf hinweisen, dass das Abendblatt seit seiner Gründung am 14. Oktober 1948 das Verb „frieren“ hunderttausendfach richtig konjugiert hat, sodass wegen eines einzigen Ausrutschers nicht gleich der grammatische Notstand ausgerufen werden muss.