Hamburg. Die Branche war die tragende Säule der deutschen Industrie. Manager, Kunden und die Regierung gefährden sie.

Wahrscheinlich kann Elon Musk sein Glück immer noch nicht fassen, das ihm im einstigen Automobilland zuteil wird: Im Mai 2009 kämpfte der Tesla-Mitbegründer mal wieder mit der drohenden Pleite, da kam aus Sindelfingen ein Scheck daher: Für 50 Millionen Dollar stieg die große Daimler AG bei dem Elektropionier aus Kalifornien ein. Ein Investment, das heute rund zehn Milliarden Dollar wert wäre, wenn Daimler die Beteiligung nicht 2014 wieder mit Gewinn verkauft hätte. Inzwischen ist Tesla an der Börse mehr wert als Daimler, VW und BMW zusammen.

Überall, wo Elon Musk auftaucht, wird ihm der rote Teppich ausgerollt – zuletzt bei der Vorstandsklausur der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Das gilt auch bei der Corona-Hilfe: Die E-Auto-Prämie, die die Bundesregierung zur Förderung des Elektroantriebs vom Steuerzahler auf Autokäufer umverteilt, kann man getrost Tesla-Prämie nennen: Rund 6000 Euro gibt der Staat – und damit der Bürger – für elektrisch angetriebene Autos dazu. Der größte Profiteur Tesla freute sich über 2824 Zulassungen beim Model 3 im August, gefolgt vom Renault Zoe (2210) und dem Hyundai Kona (1397). Das sind wahrlich prächtige Zahlen für die deutsche Automobilindustrie. Die Erfinder des Autos und der Energiewende fahren im Elektromarkt weiter hinterher. Das ist Politik- und Managementversagen par excellence.