Berlin. Wenn die Maske nicht sitzt und das Partyvolk ballert, kommen als nächstes die Schulschließungen. Wie unfair, findet unsere Kolumnistin.

Es schwirrt und schnattert derzeit auf den Straßen in den morgendlichen Stunden. Die Kinder strömen wieder in die Schulen. Auf Rädern, zu Fuß, mit Bus und Bahn. Mütter sind oft dabei und Väter, die riesige Schulranzen tragen. Dazu das schöne Wetter, das Sommerkleider, Sandalen, kurze Hosen erlaubt. Die reinste Kinderbuch-Idylle.

Die Freude über das Ende der Sommerferien war noch nie so groß wie in diesen Tagen. Und ich muss zugeben: Ich bin extrem gerührt, mit welcher Begeisterung unser Teenager-Kind in die Schule rennt. Mit am Vorabend ausgewählter Kleidung („schade, dass es so heiß ist, ich würde so gern die neue Jeans anziehen“), ordentlich beschrifteten Heftern und über den Schreibtisch gebeugten Nachmittagen.

Die Corona-Realität beendet an Schultag zwei die Idylle

Und dann, gleich am zweiten Tag, der jähe Fall in die Corona-Realität: Ein Kind aus der Unterstufe ist positiv, und die ganze Schule steht Kopf. Alle zittern: War es das mit dem Live-Unterricht im Klassenzimmer?