Hamburg. Auch meine Kolumne der letzten Woche muss nachgewürzt und ergänzt werden. Verliert der Norden gegen den Süden?

Es sind noch so viele Sprachreste nachgeblieben, dass ich das Potpourri der Fehler und Zweifelsfälle aus der vergangenen Woche fortsetzen muss. Das heißt, „Potpourri“ ist wohl nicht der richtige Ausdruck. Er klingt eher nach einem Kurkonzert als nach der Elbphilharmonie, und an beiden Orten sind die Veranstaltungen zurzeit gestrichen. Die Kollegen aus dem Feuilleton würden Ratatouille schreiben. Doch musikalische Auslandsreisen sind nicht erlaubt. Die Gesichtsmasken stören beim Reden und Schreiben. Also bezeichnen wir das, was aus dem Angesammelten der letzten Tage zusammengekocht worden ist, auf gut Hamburgisch als „Eintopf“.

Wie es sich für einen zünftigen Eintopf gehört, wird er am zweiten Tag noch einmal durchgerührt, nachgewürzt und gestreckt. Mutter schüttet eine Portion Ketelfett („Kesselfett“, Wasser) hinzu, was bei der am Esstisch wartenden Familie ein gewisses Murmeln auslöst, das wiederum Vater veranlasst, mit erhobenem Zeigefinger über Mangel, Sparsamkeit und frühere Zeiten zu predigen. Auch ich muss meinen vorigen Eintopf, sprich: meine Kolumne, noch einmal warm machen. Bestimmte Beispiele, die ich ja nicht zum ersten Mal gebracht habe, lösen immer die gleichen Reaktionen aus. Es gibt Themen, zu denen könnte ich erst die Leserbriefe und dann die Texte schreiben.