Hamburg. Coronazeit ist Lesezeit, aber auch die Zeit, um endlich die lange aufgeschobenen Fragen zur deutschen Sprache loszuwerden.

Ich habe in der Folge des vergangenen Dienstags einen sachlichen Fehler gemacht. Ich habe den Namen des Virus, das zurzeit die Welt nahezu zum Stillstand gebracht hat, mit der Krankheit verwechselt, die es auslöst, obwohl ich am 7. April noch richtig Sars-CoV-2 statt Covid-19 geschrieben hatte. Im Allgemeinen pflege ich mich bei so einer Panne selbst zu verspotten mit der Erkenntnis, dass Fehler in einer Kolumne immer den Vorteil haben, wegen der notwendigen Berichtigung Stoff für die folgende Woche zu liefern. Doch diesmal ist der Hintergrund ernster.

Viele Richtigstellungen gingen in meinem Postfach ein, und alle waren sachlich, sodass ich einen Moment glaubte, dem Streit der Virologen nun besser folgen zu können (was sich natürlich als Trugschluss erwies). Nur eine Zuschrift troff vor Häme: „Erwischt! Es ist schon eine Seltenheit, wenn man dem Übervater der deutschen Sprache einmal einen Fehler nachweisen kann. […] So ist es, wenn man sich auf ein Gebiet begibt, das nicht ins eigene Metier fällt.“ Ich habe den Leser gefragt, ob er mir in meinen Kolumnen mit zu den Klippen der Sprache folgen will oder ob er die ganze Zeit wie der Hund an der Pforte liegt und auf den Briefträger wartet, um endlich einmal zuschnappen zu können.