Warum Mark Twain an der Deklination der Adjektive verzweifelte. Jedes Eigenschaftswort müssen wir einzeln formen.

Das Coronavirus hat das gesamte gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und sportliche Leben in Deutschland lahmgelegt, aber nicht die Deklination der Adjektive. Ich möchte nicht missverstanden werden: Diese Aussage geschieht ohne den geringsten Spott, vielmehr mit der Angst eines medizinisch vorbelasteten fast Achtzigjährigen, der allein zu Hause vor dem Computer sitzt, sich nicht mehr vor die Tür traut und vorsichtshalber eben die Hände und die Maus desinfiziert hat. Aber vielleicht beschäftigt es Sie oder lenkt Sie ab, die vor einer Woche versprochene Auflösung der Frage zu lesen, warum Mark Twain seinerzeit von der „schrecklichen deutschen Sprache“ schrieb.

Mark Twain hatte 1878 seinen geliebten Mississippi verlassen und stieg tatendurstig in Hamburg vom Überseedampfer, um Europa zu erkunden und mal so eben nebenbei Deutsch zu lernen. Nach 90 Tagen gab er auf. Er scheiterte an den grammatischen Genera (Geschlechtern): „Im Deutschen hat die Rübe ein Geschlecht, das Mädchen aber nicht. Welche Bevorzugung der Rübe gegenüber dem Mädchen!“ Dass er dabei Genus und Sexus verwechselte, darf den heutigen Genderwahn-Aktivist*innen nicht als Vorbild dienen.