Es geht nicht nur um den Klimaschutz ...

Als Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank im vergangenen Jahr auszog, um Werbung für weniger Autos in der Innenstadt zu machen, hat sie mit allem gerechnet. Mit Wut, mit Protesten, mit Beschimpfungen – aber nicht damit, dass sie bei den meisten, mit denen sie über das Thema sprach, auf Verständnis stieß. Heute sprechen sich in Umfragen zwei Drittel aller Hamburger für eine autofreie City aus – und sind damit nicht allein. In vielen großen und kleineren Städten kämpfen Politiker und Aktivisten für weniger Verkehr in den Innenstädten. „Autos raus“ könnte eines der großen Mottos des Jahres werden.

Was auf den ersten Blick wie ein Erfolg der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ wirkt, ist dabei viel mehr. Es geht nämlich nicht nur darum, die Schadstoffbelastungen in den Me­tropolen zu verringern und die Luft dort besser zu machen. Es geht auch darum, sobald wie möglich die nervenden Staus in den Stoßzeiten morgens und abends zu beenden. Der Verkehr ist für viele Menschen nicht nur wegen des Klimawandels das beherrschende Thema in ihrer Stadt, sondern auch, weil sie nicht so von A nach B kommen, wie sie es gern hätten. Das lässt sich nicht mit Autos ändern, die elektronisch oder mit Wasserstoff betrieben werden – und deren Umweltbilanz auch Schwächen hat. Das lässt sich nur ändern, wenn weniger Autos auf den Straßen unterwegs sind. Viel, viel weniger als bisher.