Soll das Projekt der Stadtbahn wiederbelebt werden? Oder soll die Willy-Brandt-Straße unter die Erde? Der Wahlkampf hat begonnen.

Man kann die beiden jüngsten Vorstöße der CDU und der Grünen zur Hamburger Verkehrspolitik als Zombie-Debatten diskreditieren, als tiefen Griff in die Mottenkiste. Die Wiedereinführung der Stadtbahn, die gleich zweimal krachend in Hamburg gescheitert ist, oder die Verlegung der Willy-Brandt-Straße in einen Tunnel, die vor drei Jahren die Handelskammer so laut wie vergeblich eingefordert hatte, klingen nach altem Wein in neuen Schläuchen. Aber bevor die Debatte nonchalant abgeräumt wird, sei an Victor Hugo erinnert: „Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“

Derzeit gerät vieles in Bewegung: Die Klimaschutzdebatte wird viel intensiver geführt als noch vor wenigen Monaten, die Verkehrswende ist drängender denn je. Die Zeiten haben sich geändert – und da können Ideen, die noch vor Kurzem schräg oder gar verrückt schienen, plötzlich einen neuen Zauber entwickeln und eine echte Chance bekommen.