Dann gehen die Badener auf die Barrikaden. Es ist gar nicht so leicht, alle Einwohner korrekt zu bezeichnen

Einwohnerbezeichnungen und Ableitungen von geografischen Namen auf -er werden großgeschrieben („Hamburg-er Spezialität“), Ableitungen auf -isch hingegen klein („hamburg-ische Eigenart“). Diese Grundregel, die auf den ersten Blick so simpel zu sein scheint, füllte vor einer Woche die gesamte Folge meiner Kolumne. Das reichte nicht. Der Ausnahmen sind so zahlreich, dass ich noch einmal auf das Thema zurückkommen muss.

Beginnen wir der Bedeutung der Bundeshauptstadt entsprechend mit dem Unterschied der Begriffe „Berliner“, „berlinerisch“ und „berlinisch“. Die Zugehörigkeit zu Berlin und zu den Berlinern wird heute im Allgemeinen mit dem Wort „Berliner“ ausgedrückt, womit wir nicht das runde, mit Marmelade oder zu Silvester auch mit Senf gefüllte Schmalzgebäck meinen, das in Berlin gar nicht Berliner, sondern Pfannkuchen heißt. Bei dem nicht gegessenen, sondern gesprochenen „Berliner“ handelt es sich um ein attributives (beigefügtes) Adjektiv (Eigenschaftswort), das nicht gebeugt werden kann (also flexionslos ist), aber stets großgeschrieben wird: der Berliner Verkehr, eine Berliner Weiße, die Berliner Museumsinsel. Eigentlich leicht zu merken: Geografische Ableitungen auf -er schreibt man immer groß.