Wer alt, krank oder in der Mobilität eingeschränkt ist, kann sich nicht aufs Fahrrad schwingen. Was außerdem gegen “autofrei“ spricht.

Eines vorweg: Ich mag autofreie Sonntage wie beim Marathon und den Cyclassics. Endlich keine Abgase mehr einatmen, endlich unbedrängt Rad fahren, endlich in Ruhe auf dem Balkon sitzen. Als Anwohner einer Hauptstraße am Rande der City genieße ich diese Auszeit. Aber: Unter der Woche gibt es (noch) keine Alternative zum Auto in der Stadt, jedenfalls nicht für alle Hamburger.

Wer alt, krank, gehbehindert oder anders in seiner Mobilität eingeschränkt ist, kann sich nicht mal eben aufs Fahrrad schwingen. Schlimmer noch: Gerade für Rollstühle und Rollatoren erweisen sich unebene Bürgersteige und überfüllte Busse ebenso wie angeblich „barrierefreie“ Züge schnell als unüberwindbar. Denn solange nicht alle U- und S-Bahn-Stationen Aufzüge haben, die zuverlässig fahren und frei von Uringestank sind, scheidet der HVV als Pkw-Ersatz aus.