Mit welcher Grammatik das erreicht wird, ist letztendlich egal. Ein Plakat von Bäderland geriet jetzt ins Kreuzfeuer.

Ich will niemandem zu nahe treten, aber bei dem einen oder anderen, mich eingeschlossen, schleicht sich im Alltag leicht einmal ein Grammatikfehler ein. Doch in einem Punkt scheint sich ganz Hamburg einig zu sein: Das Verb „kosten“ steht mit dem Akkusativ! Es heißt „Das kostet ihn viel Geld“ und nicht etwa „Das kostet ihm viel Geld“. Wegen der Heftigkeit, Empörung und Bestimmtheit, womit in der letzten Woche in meinem Postfach für den Akkusativ gekämpft worden ist, hielt ich es schließlich für möglich, dass sich ein Demons-trationszug in Richtung Rathaus unter dem Motto „Fridays for grammar“ in Bewegung setzen könnte.

Ich musste mich erst einmal kundig machen, warum ich hier auf dem Dorf aus meiner Sommerruhe aufgeschreckt wurde. Schuld war eine Plakataktion von Bäderland, dem Betreiber aller öffentlichen Schwimmbäder in der Hansestadt, mit der drastischen Warnung „Der Blick aufs Handy kann Ihrem Kind das Leben kosten“. Mit dieser Kampagne sollten Eltern­ und Begleitpersonen aufgerüttelt werden, sich nicht von Facebook, In­sta- gram oder gar Parship auf dem Display des Smartphones ablenken zu lassen, während ihre kleinen Nichtschwimmer in Richtung Beckenrand krabbelten.