Vertwittert und verdaddelt: In einer schonungslosen Selbstanalyse schreibt Hajo Schumacher über seinen Twitter-Konsum. Das hat Folgen.

Neulich bekam ich ein Glückwunschschreiben der Firma Twitter. Zehn Jahre sei ich nun dabei, das sei doch toll. Vielen Dank auch, aber: Ist das wirklich toll?

Ich habe über 5300 Tweets verfasst. Veranschlage ich eine Minute pro Text und neun Minuten täglichen Konsums, komme ich auf gute 600 Stunden in zehn Jahren, was zwei sehr leichte Arbeitswochen pro Jahr bedeutet oder zwei normale Arbeitsmonate über zehn Jahre. Bei einem Stundenlohn von 15 Euro habe ich rund 10.000 Euro vertwittert, also einen Kleinwagen verschenkt. Und meine Inhalte habe ich obendraufgepackt, wenn auch von wechselhafter Qualität, aber gut genug, sich drüber aufzuregen und mithin anderer Kunden Zeit zu stehlen.