Platz und Geld finden für 39 neue Schulen – das wird ein Kraftakt für Hamburg. Aber er ist notwendig

Viel war von Optimismus die Rede, als Schulsenator Ties Rabe gestern seine Pläne für den Ausbau des Hamburger Schulwesens vorstellte. Und in der Tat: Eine Stadt, die 39 neue Schulen baut und dazu noch jeden dritten Schulstandort erweitert, weil sie 40.000 Kinder zusätzlich unterzubringen hat, muss optimistisch in die Zukunft blicken. Während in anderen Landstrichen die Schullandschaft ausgedünnt wird, weil der Nachwuchs fehlt, ist Hamburg eine wachsende Stadt von so großer Attraktivität, dass sie immer mehr Menschen – auch junge Familien – anzieht.

Eine wachsende Stadt mit neuen Angeboten, aber auch größerer Enge, mehr Verkehr und Wohnungsbau hat Vor- und Nachteile zugleich: Das bekommen die Hamburger jeden Tag zu spüren. So dürfte es bei der Suche nach geeigneten Flächen für die neuen Schulen und angesichts der Ausbaupläne für die bestehenden Standorte gerade in den dicht besiedelten Gebieten vor Ort an vielen Stellen Streit geben. Ohnehin wird der Kampf um Flächen – zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern, zwischen Erholungsuchenden und Gewerbetreibenden und eben auch zwischen dem Bedarf an Wohnungsbau und Schulen – immer mehr zum übergeordneten, großen Thema der Stadt.