Das EU-Gesetz, das Strafen verbietet, ist überfällig.

Wer als Arbeitnehmer Rechtsverstöße in seiner Firma meldet, geht oft ein hohes Risiko ein: Die Beförderung fällt aus, der Chef weist plötzlich nur noch die unangenehmsten Aufgaben zu – oder der Job ist gleich ganz weg. Wird der Missstand öffentlich aufgedeckt, gibt es extern Lob, intern aber oft nur Schikane für den „Nestbeschmutzer“.

Es ist gut, dass die EU jetzt gegensteuert. Sie will im öffentlichen Interesse solche Hinweisgeber – auf Englisch nennt man sie Whistleblower – besser schützen. Bei dem neuen EU-Gesetz geht es nicht um Leute wie Julian Assange, den Wikileaks-Gründer, der jetzt in Haft sitzt. Assange hat eine Plattform für Enthüllungen geboten, dabei aber viele Fragen zum eigenen Wirken offengelassen. Hinweise aus seinem Umfeld veröffentlichte er gerade nicht. Assange ist kein Whistleblower.