Immer mehr Flüchtlinge finden Jobs – aber die schwersten Herausforderungen warten noch.

Auf einmal ist da wieder ein Stück der Euphorie: Die Sozialsenatorin spricht von Flüchtlingen, „die zu Hamburgern geworden sind“, überschüttet die Unternehmerschaft der Stadt mit Lob, sieht sich natürlich in ihrer Politik bestätigt. Wahrscheinlich gab es seit den Zeiten der übervollen Baumarkthallen keine Nachricht mehr, die auf den ersten Blick so laut „Wir schaffen das“ ruft, wie diese: Knapp die Hälfte der in der großen Krise nach Hamburg gekommenen Flüchtlinge hat bereits einen Job gefunden, so der Chef der Arbeitsagentur in Hamburg.

Ja, man kann und sollte sich darüber freuen, auf welcher Seite des politischen Grabenkampfes man sich in den vergangenen Jahren auch aufgerieben hat. Die Erfolgsgeschichten des Syrers, der seinen eigenen Eisladen in Ottensen eröffnet, oder der Afghane, der den Todesdrohungen der Taliban entkam und nun als Elektrikerlehrling auf der Baustelle glänzt, lassen sich auch von hartgesottenen Rechtspopulisten nicht mehr als „Einzelfälle“ abtun. Nur darf man eben auch nicht in den Tagtraum hineinrauschen, dass nach einem Berg von Problemen nun nur noch die Abfahrt ins Glück folge – oder dass ein Arbeitsplatz schon Integration bedeutet.