Hamburg.

In Hamburg kommen bereits 43 Prozent der Haushalte ohne eigenes Auto aus. Wer aber in einem dicht besiedelten Viertel lebt, hat oft das Gefühl, dass die anderen 57 Prozent gerade alle in seinem Stadtteil unterwegs sind und verzweifelt einen Parkplatz suchen.

Das EU-Modellprojekt „Cities4People“ stellt nun die Fußgänger in den Mittelpunkt. Die Idee, das Zentrum von Ottensen für eine gewisse Zeit für den motorisierten Verkehr größtenteils zu sperren, ist mutig. Für die meisten Betroffenen kam die Ankündigung allerdings völlig überraschend, obwohl viele Bewohner Altonas nachdrücklich ein neues Verkehrskonzept für die engen Einkaufsstraßen gefordert hatten. Wer kein Auto besitzt, freut sich schon auf die Ruhe, auf weniger Lärm und Gestank. Das konkrete Vorhaben birgt dennoch Zündstoff. Anwohner mit eigenem Auto fragen sich nämlich, wo sie künftig mit ihrem Fahrzeug hinsollen. Denn wer keinen Tiefgaragen- oder Hinterhofstellplatz hat, muss außerhalb der Sperrzone parken. Aber auch dort sind Parkplätze Mangelware.