Das Segelschulschiff zeigt es: Die Bundeswehr ist in einem erbarmungswürdigen Zustand

Die „Gorch Fock“ war einmal der Stolz der Deutschen Marine und damit ein Aushängeschild der Bundeswehr. Es muss kein Zufall sein, dass der Niedergang des Segelschulschiffs und der Niedergang der Bundeswehr fast parallel verlaufen. Das Unheil der „Gorch Fock“ in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit begann im November 2010 auf einer Ausbildungsreise, bei der eine Offiziersanwärterin aus der Takelage in den Tod stürzte. Das Unglück selbst, aber vor allem die Aufarbeitung desselben warfen ein schlechtes Licht auf die Marine. Ungefähr zur selben Zeit begann der Abstieg der Bundeswehr von einer Truppe zur Trümmertruppe.

Im Dezember 2010 beschloss die schwarz-gelbe Bundesregierung die Aussetzung der Wehrpflicht und die Neuausrichtung der Bundeswehr. Acht Jahre später wirkt die Armee wie die Karikatur ihrer selbst: Die Gewehre schießen nicht, die Flugzeuge und Hubschrauber fliegen nicht, die U-Boote sind nicht einsatzbereit – und die halbe Welt reibt sich verwundert die Augen, was aus der Flugbereitschaft der Bundeswehr geworden ist: Gleich mehrmals strandeten Regierungsmaschinen – mal mit der Kanzlerin, mal mit dem Bundespräsidenten, mal mit dem Entwicklungsminister an Bord. Das Desaster trifft damit die eigentlich Verantwortlichen.