Ob es sich um eine andere Hautfarbe handelt, eine andere sexuelle Orientierung, eine Behinderung oder einen fremd klingenden Nachnamen – Personalabteilungen sortieren die etwas andere Bewerbung nicht selten aus. Ein Fehler!

Eine gut ausgebildete, perfekt Deutsch sprechende Akademikerin mit afrikanischen Wurzeln bewarb sich – ohne Foto – bei bundesweit 20 Unternehmen. Sie erhielt 17 Einladungen zu Bewerbungsgesprächen, eine feste Anstellung bekam die junge dunkelhäutige Frau allerdings nicht. Die Ablehnungsgründe waren sehr unterschiedlich. Die Hautfarbe spielte selbstverständlich nie eine Rolle – offiziell! Dieser Fall zeigt exemplarisch, dass Anderssein in Deutschland auch heute im 21. Jahrhundert noch eine Eintrittsbarriere für den Arbeitsmarkt bedeutet. Ob es sich um eine andere Hautfarbe handelt, eine andere sexuelle Orientierung, eine Behinderung oder einen fremd klingenden Nachnamen – Personalabteilungen sortieren die etwas andere Bewerbung nicht selten aus. Ein Fehler!

Es wird Zeit, dass Unternehmen Menschen nach ihren beruflichen Qualifikationen und sozialen Kompetenzen beurteilen und nicht wegen unbegründeter Vorurteile als unerwünscht abstempeln. Die Pflicht zu anonymen schriftlichen Bewerbungen könnte dabei helfen, zumindest zu einem Gespräch eingeladen zu werden. Der dunkelhäutigen Akademikerin hätte dies allerdings auch nicht geholfen. In den Köpfen der Personalentscheider muss sich der Wandel vollziehen, bei ihnen müssen Vorurteile verschwinden. Der deutsche Arbeitsmarkt muss bunter werden – nicht nur weil die sinkenden Geburtenraten dazu zwingen.