Aber Tebartz-van Elst kann kaum nach Limburg zurück

Der Papst hat höchst weise entschieden. Sein Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst bleibt offiziell im Amt – aber ist erst einmal kaltgestellt. Weise ist auch, dass sich jeder den Papstbeschluss schönreden kann: der Bischof, weil er in Würden bleibt; die deutschen Bischöfe, weil ihre Untersuchung über die merkwürdigen Finanz- und Entscheidungswege am Limburger Domberg abgewartet wird; und ebenso die dem Bischof ergebenen wie die ihm misstrauenden Gläubigen, die eine Hängepartie vorerst beendet sehen.

Gottes Mühlen mahlen langsam. Und der Papst hat Zeit gewonnen. Die Atmosphäre kann abkühlen. Es reicht auch mit der inzwischen überhitzten Debatte. Absurd sind einzelne überdrehte Reaktionen, durch die sich sogar die Familie des Limburger Bischofs angegriffen fühlt. Da ist es gut, dass der Papst behutsam vorgeht. Rom hat gesprochen, aber die Causa Limburg ist dennoch nicht beendet.

Bei genauer Betrachtung wird nämlich klar: Der umstrittene Bischof ist mit einer Art Bann belegt. Im eigenen Bistum ist er unerwünscht, alle Befugnisse, die einem Bischof zustehen, sind ihm genommen, mit Sicherheit für Wochen, wenn nicht sogar für Monate. Der Generalvikar, der erst im Januar antreten sollte, verwaltet jetzt die Diözese, in diesem Fall den Machtbereich eines Bischofs, der sein Amt nicht ausüben kann und darf.

Da wäre es widersinnig, zu glauben, Tebartz-van Elst könnte irgendwann in sein Domberg-Domizil zurückkehren. Selbst wenn ihm später nur eine Teilschuld an dem Debakel um maßlos gestiegene Baukosten und Unangemessenheit bei Details seiner privaten Wohnungsausstattung nachgewiesen wird. Für den Bischof muss es eine neue Aufgabe geben, weit weg von Limburg. Ob das ein Bistum in Afrika sein soll, wie Heiner Geißler geraten hat, selbst Katholik, einst Jesuitenschüler und ehemaliger CDU-Generalsekretär, sei dahingestellt. Inzwischen haben wohl zu viele in die Chorgesänge gegen den Bischof mit eingestimmt. Am Ende wird der Papst eine zweite Entscheidung treffen müssen. Hoffentlich hat bis dahin Tebartz-van Elst eingesehen, dass auch er es dem Papst leichter machen könnte.