Übertriebener Maisanbau für Bio-Energie wird zur Belastung

Die Energiewende stößt in Deutschland nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch an ihre Grenzen. Das zeigt unter anderem die Flächenkonkurrenz zwischen dem Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln und der Kultur von Energiepflanzen. Während die optisch ansprechenden Rapsfelder - die Quellen des Biodiesels - meist noch akzeptiert werden, wächst mit den ausufernden Maisäckern zur Biogasproduktion die Kritik an diesen Monokulturen. Jede Energieform hat ihren Preis, auch die das Klima schonende Bioenergie.

Abgesehen von der Tatsache, dass auch die Milchwirtschaft das Wachstum der Maisfelder befeuert: Die Goldgräberstimmung, die die hohe Förderung von Biogasanlagen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz ausgelöst hat, führte inzwischen dazu, dass eine an sich gute Sache nun Gefahr läuft, zu einer Belastung zu werden. Die Förderquoten wurden inzwischen zwar gesenkt, doch muss noch mehr geschehen: Die Bioenergie der Zukunft darf nicht wie heute für Monotonie in der Landschaft sorgen, sie muss mehr Vielfalt auf die Äcker bringen. Fruchtfolgen aus Mais, Gras und einer weiteren Getreideart machen den Energiepflanzenanbau umweltverträglicher, ebenso blühende Alternativen wie die Staudenpflanze Silphie (Becherblume), Sonnenblumen oder Wildblumenmischungen, die allmählich aus dem Versuchsstadium herauswachsen.

Angesichts des Energiehungers einer Industrienation wie Deutschland führt kein Weg an nachwachsenden Energieträgern und den anderen Naturenergiequellen Sonne, Wind und Wasser vorbei. Alle anderen Energien sind mit höheren ökologischen Kosten verbunden, die wir uns auf Dauer nicht leisten können.

Mindestens ebenso entscheidend ist jedoch, den Energiebedarf in Schach zu halten. Sparsame Autos, gut gedämmte Wände, stromsparende Geräte und vieles mehr reduzieren die hässlichen Seiten der Energiegewinnung (Stichwort Öl-, Gas- und Kohleförderung) - in Deutschland und erst recht anderswo.