Berlin. Die drei f in "Schifffahrt" widersprechen seinem Schönheitssinn - deshalb schreibt er auch nur zwei. Anlässlich des 100. Todestages von Konrad Duden hat der Schriftsteller Peter Schneider, 71, ("Lenz") mit der normierten deutschen Rechtschreibung abgerechnet. Ihre angebliche "Ordnungsfunktion" sei weder dringlich noch wünschenswert. Er selber nutze deshalb ein Regelwerk wie den "Duden" nie, sagte Schneider gestern dem Deutschlandradio Kultur. Jeder habe seine eigene "Lieblings-Rechtschreibung". Große Autoren wie Schiller und Goethe hätten manchmal zwei unterschiedliche Schreibweisen für das gleiche Wort in einem Satz benutzt. "Sie wussten ganz genau: Was sie da schreiben, das wird verstanden."