Hamburg. „Gold“: Der siebte Fall der ARD-Krimireihe „Nord bei Nordwest“ mit TV-Star Hinnerk Schönemann läuft am Donnerstagabend um 20.15 Uhr.

Flaches Land, weiter Himmel, das Meer – und überdurchschnittlich viele Leichen: So sieht es aus in Schwanitz. Zumindest seit Hauke Jacobs dort lebt. Der Ex-Polizist, der hier bloß unauffällig abtauchen wollte und zum Glück als nützlichen Zweitberuf noch Tierarzt gelernt hat: Er zieht das Verbrechen nur so an.

Nach einem Jahr Pause meldet sich die Reihe „Nord bei Nordwest“ mit zwei neuen Filmen zurück, am Donnerstagabend um 20.15 Uhr der erste, „Gold“.

Der wortkarge Hauke Jacobs, gespielt vom gebürtigen Rostocker Hinnerk Schönemann, will den freien Tag mit Hund auf dem Boot genießen, da ruft ganz aufgeregt seine Tierarzthelferin Jule Christiansen (Marleen Lohse) an: Sie hat einen Schwerverletzten gefunden!

Jacobs eilt herbei, aber die Rettungsversuche bleiben vergebens, der Mann stirbt. Bald weiß nicht nur Polizistin Lona Vogt (Henny Reents), sondern natürlich auch der Tierarzt, ihr inoffizieller Co-Ermittler: Der Tote war ein Immobilienmakler, der in Schwanitz den Nachlass seiner Mutter regeln wollte.

Alte Geschichten und neue Enthüllungen

Und es fand sich, Achtung: Goldstaub an der Kleidung. Hatte der Mann etwa Zugang zu einer geheimen Goldader? Oder setzte er doch auf Betongold, also auf anderer Leute wertvolle Strandgrundstücke?

Wie schon in früheren der bisher sechs Filme spielt Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt mit dem Standort an der Ostsee – alte Geschichten, deren Wahrheitsgehalt nicht klar ist, das passt ins romantische Bild vom Seemannsgarn.

Der Staub am Toten erinnert die Leute an den Goldrausch, den es in Schwanitz vor Jahrhunderten gegeben haben soll. Es dauert nicht lange, bis der Bestatter mit einem Metalldetektor über den Acker stapft – und auch Jule lässt sich berauschen.

Was steckt dahinter? Das ist die eine Frage. Darüber hinaus bleiben Schönemann, der in Mecklenburg lebt und den Menschenschlag an der Ostsee kennt, und seine schweigsame Figur auch menschlich im Zentrum des Interesses.

Das Doppelleben von Jacobs endet

Die Anziehung zwischen Jacobs und den beiden Frauen an seiner Schwanitzer Seite – sie besteht und besteht. Wer ist hier in wen verliebt? Auch so lässt sich bei ruhigem Tempo eine hübsche Grundspannung erhalten.

Dann kommt Bewegung rein, denn Lona Vogt reicht es: Sie hat keine Lust mehr auf Jacobs’ Geheimnisse, sondern will wissen, mit wem sie es da eigentlich zu tun hat.

Und damit kann der Mann tatsächlich dienen. Nach einem entscheidenden Prozess ist sein Doppelleben vorbei – das denkt er jedenfalls. Er darf den beiden Frauen endlich sagen, wer er eigentlich ist.

Das bringt mehr Nähe, macht ihn aber nicht redseliger. „Man weiß nie, ne?“ Sparsame Äußerungen bleiben Pflicht, auch in diesem Fall, der schließlich thematisch überraschend ernst gelöst wird.

„Nord bei Nordwest“ Donnerstag, 3. Januar 2019, 20.15 Uhr, ARD.