Essen. Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht probieren mal wieder in einer Komödie: So wird der ARD-Film „Ihr letzter Wille kann mich mal“.

„Männer“ war mal ihr Kino-Ding, und es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass sich Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht als Wachmacher für die deutsche Filmkomödie 1985 gewisse Verdienste erworben haben.

Wenn ein Gespann so gut funktioniert und beim Publikum derart besteht, hätte man auf eine ganze Serie von gemeinsamen Auftritten gewettet. Ihr Versuch, mit dem Remake von „Ein seltsames Paar“ dem genialen Duo Walter Matthau und Jack Lemmon nachzueifern, endete 2004 allerdings einigermaßen kläglich. Jetzt also wagen sie es wieder – mit der Komödie „Ihr letzter Wille kann mich mal“.

Verkniffener Schnösel und unbekümmerter Paradiesvogel

Es überrascht nicht wirklich, dass auch Regisseur Sinan Akkus und Drehbuchautorin Maike Rasch auf den erwartbaren Kontrast setzen: Lauterbach gibt den verkniffenen Schnösel, Ochsenknecht den unbekümmerten Paradiesvogel, der eine Staatsanwalt Heinrich mit Krawatte, der andere Reisejournalist Tom im Schlabberlook.

Die beiden müssen nun im Bestattungsinstitut erfahren, dass die Frau, deren Tod sie betrauern, mit beiden verheiratet war. Und ihr letzter Wunsch an die Gatten ist, dass sie ihre Asche gemeinsam vor einer nordfriesischen Insel verstreuen. Die Männer schnappen sich die Urne und machen sich auf den Weg.

Wie gut Regisseurin Doris Dörrie den beiden Burschen damals tat und wie wichtig ein originelles Drehbuch als Grundlage für eine funktionierende Komödie ist, wird in diesen anderthalb Stunden mehr als deutlich. Ochsenknecht und Lauterbach bemühen sich einigermaßen klischeefrei, ihren Typen gerecht zu werden, der eine verstockt und miesepetrig, der andere von Optimismus und guter Laune durchdrungen.

Frotzeleien wirken uninspiriert

Schauspieler Uwe Ochsenknecht (l) und Heiner Lauterbach.
Schauspieler Uwe Ochsenknecht (l) und Heiner Lauterbach. © dpa | Ursula Düren

Aber wenn die beiden drei-, viermal wie große Jungs um die Urne rangeln, weil der eine sie auf einem Friedhof beerdigen will, der andere auf dem Wasser, dann wird die armselige Ideenlosigkeit dieses Spielchens überdeutlich.

Was Lauterbach und Ochsenknecht doch selber frustriert haben muss: Maike Rasch gönnt ihnen nicht einen einzigen gepfefferten Schlagabtausch, es gibt in 90 Minuten kein Bonmot, über das man wenigstens leise schmunzeln könnte.

Die Frotzeleien zwischen den beiden sind so schlapp, als ob sie schon eine ganze Weile in Rente wären. Entsprechend uninspiriert wirken sie. Und wenn sie mit besinnlicher Versonnenheit in süßen Erinnerungen an die Verstorbene schwelgen, drohen gar Fremdschämmomente.

Um das öde Männerdasein aufzufrischen, schickt ihnen das Drehbuch eine schwangere, finnische Anhalterin (Svenja Jung), bei der die beiden sich als mittelprächtige Lebensberater versuchen dürfen, ehe sie ihrem Geliebten (Max Bret-schneider) in die Arme sinkt. „Friede, Freude, Pustekuchen“, sagt sie, und es soll bestimmt lustig sein.

Belanglos plätschert die Supermarktmusik im Hintergrund dahin, und Thorsten Harms Kamera liefert langweilige Postkartenmotive von der Nordsee.

Dass am Ende aus dem Schwanenbötchen, mit dem Tom und Heinrich auf dem Wasser herumpaddeln, die Luft entweicht, ist ein würdiger Schlussgag und schließt den Kreis: Die Luft aus dem Film war sofort raus.

  • „Ihr letzter Wille kann mich mal!“, ARD, Freitag, 24. Januar, 20.15 Uhr