Berlin. Am Freitagabend läuft „Der Wunschzettel“ im Ersten. Ein moderner Weihnachtsfilm mit viel Romantik und einem Hauch von Charles Dickens.
„Was wünschst du dir von Weihnachten?“, möchte Daniel Golombeck wissen. Pauline Schwebe muss nicht lange überlegen – sie wünscht sich das Weihnachtsgefühl aus unbeschwerten Kindertagen zurück. Noch einmal die Magie von einst erleben.
Wie es sich für ein Märchen gehört, leuchtet diese Magie schließlich tatsächlich wieder auf. Magie war es auch, die Pauline (Anne Schäfer) überhaupt erst in diese verquere Heiligabend-Situation gebracht hat.
An einem Ampelmast entdeckt die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes den Wunschzettel eines Siebenjährigen: Halbwaise Leo Golombeck (Leander Menzel) möchte endlich wieder einmal ein richtiges Familienfest feiern.
Mit dem verwitweten Vater auf die Weihnachtsfeier
Irritiert, dass das Blindensignal der Ampel plötzlich die Melodie von „Jingle Bells“ zu klicken scheint, sucht die Single-Frau die genannte Adresse auf.
Weil sie der anstehenden Familienfeier mit Schrecken entgegensieht – dann wird die Enddreißigerin wieder als übrig gebliebene Tochter oder unveräußerlicher Restposten bemitleidet –, beschließt sie, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Sie wird den verwitweten Vater (Sebastian Ströbel) von Leo und dessen Schwester an Heiligabend ihren Eltern, Geschwistern und deren Partnern als neuen Freund vorstellen. Dann hat Leo sein Fest und sie ihre Ruhe. Doch wie spielt man vor den neugierigen Augen der Angehörigen glaubwürdig ein Paar? Pauline und Daniel müssen sich bewähren.
Zauberhafte Weihnachtsgeschichte mit Hauch von Charles Dickens
Der Fernsehfilm „Der Wunschzettel“ nach einem Drehbuch von Martina Mouchot (Regie: Marc Rensing) erzählt eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte, die im wenig besinnlichen Alltag von heute spielt, die trotzdem einen leisen Hauch von Charles Dickens atmet und natürlich all jenen Themen die Treue hält, die Weihnachtsklassikern wie „Der kleine Lord“ oder Frank Capras „Ist das Leben nicht schön?“ über Zeiten und Moden hinweg Gültigkeit garantieren.
Es geht um Liebe, Sehnsüchte, Menschlichkeit, um gegenseitiges Verständnis und um die wundersame Heilung einer bislang nicht ganz so harmonischen Familie. Der Zuschauer lehnt sich zurück in der Gewissheit, dass alles nicht nur besser wird, sondern gut. Wo der Zauber der Weihnacht wirkt, kann es nichts anderes geben als das große Happy End.
Bestechende Musikauswahl mit modernen Weihnachtsliedern
Die mit Lena Stolze und Hans-Uwe Bauer als Paulines Eltern großartig besetzte Geschichte wird nicht melodramatisch überhöht erzählt, sondern mit einem steten Augenzwinkern. Ohnehin spielen sich keine echten Dramen ab – es sind die kleinen Geheimnisse, die oft gut gemeinten Alltagslügen, die das Leben zwar nicht entscheidend bestimmen, aber doch beeinflussen.
24 schlaue Fakten rund um Weihnachten
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Die exzellente Musikauswahl verstärkt den Charakter eines „zeitgenössischen“ Märchens. Moderne Weihnachtslieder von den Eels, von Ronan Keating oder Diana Krall drücken nicht auf die Tränendrüsen. Weihnachtsschmalz? Nein. Es gibt keinen Zuckerguss – nur der Schnee rieselt leise.
Fazit:Ein wunderbares, modernes Weihnachtsmärchen, das ganz ohne kitschige Dramatik auskommt.