Mainz. Die Sender ZDF und WDR sind einem Bericht zufolge Opfer eines Hackerangriffs geworden. Dahinter soll eine Gruppe aus Russland stecken.

Das ZDF ist Anfang Juni Ziel eines Hackerangriffs geworden. Das teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Freitag auf Anfrage in Mainz mit. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte zuvor darüber berichtet.

Weniger als zehn Rechner seien von dem Angriff betroffen gewesen, erklärte das ZDF. Die Attacke sei schnell entdeckt worden. Außerdem gebe es keine Hinweise auf einen gezielten Angriff auf bestimmte Daten.

Wie das Magazin berichtete, sollen russische Hacker der Gruppe „Sandworm“ hinter der Attacke stecken. Auch der WDR soll dem „Spiegel“-Bericht betroffen gewesen sein. Eine WDR-Sprecherin wollte den Bericht am Freitag in Köln nicht bestätigen. „Wir äußern uns aus sicherheitstechnischen Gründen grundsätzlich nicht zu solchen Fragen“, sagte sie. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe erklärte auf Anfrage: „Wir kommentieren das nicht.“

Gruppe hat westliche Einrichtungen im Visier

In dem aktuellen „Cyber-Brief“ vom Juli 2018 spricht das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) von einer „Angriffswelle mit mutmaßlich nachrichtendienstlichem Hintergrund“, von der auch deutsche Medienunternehmen betroffen seien.

Es gebe Indizien, dass diese Angriffe „Sandworm“ zuzuordnen sind. Wie der „Spiegel“ berichtete, soll „Sandworm“ mutmaßlich eine Hackergruppe des russischen Militärgeheimdienstes GRU sein.

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    Die Gruppe wurde in der Vergangenheit in Russland verortet und ist dem BfV zufolge seit mindestens 2013 aktiv. Sie soll Cyberspionage gegen die Nato, westliche Regierungsstellen, Telekommunikationsunternehmen und akademische Einrichtungen betrieben haben, später auch gegen ukrainische Energieversorger. (dpa)