Berlin. Eine Fußball-Frage brachte Sportreporter Hartmann ins Straucheln. ZDF-Moderatorin Hayali nutzte die Show für ein politisches Statement.

Die Spielvereinigung Greuther Fürth ist – und das mag für den ein oder anderen Franken bitter sein – nicht viel mehr als eine Fußnote in der Geschichte der Bundesliga. In der Saison 2012/13 kickten die „Kleeblätter“ erstmals in der höchsten deutschen Spielklasse – und stiegen am Ende sang- und klanglos ab.

Comedian Chris Tall (27), der am Montagabend als zweiter Gast beim Promi-Spezial von „Wer wird Millionär?“ auf dem Ratestuhl Platz genommen hat, konnte sich daran schon nicht mehr erinnern. Als 32.000 Euro auf dem Spiel standen und Moderator Günther Jauch wissen wollte, ob denn nun Fürth, Bonn, Dresden oder Saarbrücken noch nie einen Erstligisten im Männerfußball stellten, musste der Entertainer passen.

Wie gut, wenn man einen Fußball-Experten in der Hinterhand hat. Dachte sich wohl auch Tall, der Sportreporter Waldemar „Waldi“ Hartmann (70) als Telefonjoker ausgewählt hatte.

Hartmann blamierte sich schon zwei Mal

Schon drei Mal stand der ehemalige ARD-Journalist Jauchs prominenten Kandidaten zur Seite. Und zwei Mal blamierte er sich dabei ordentlich. Unvergessen sein Aussetzer 2013, als er Model Lena Gercke (30) bei der Frage aushelfen sollte, welche Fußballnation bei den bisherigen 19 Weltmeisterschaften nie den Titel im eigenen Land gewann.

Günther Jauch: Drei Dinge, die man über den TV-Moderator wissen muss

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    Hartmann war felsenfest davon überzeugt, dass es Deutschland – und nicht Brasilien – war. An den Triumph 1974 konnte sich der Sport-Reporter nicht erinnern. Ja, das hat geschmerzt.

    Jauch stichelte – und rief erneut bei Hartmann an

    „Willst du mir eine weitere bundesweite Blamage zufügen“, fragte Hartmann gestern Abend, als Jauch sich erneut am Telefon meldete. Viel hat dafür nicht gefehlt. Als Chris Tall die Antwortmöglichkeiten vorlas, sagte Hartmann sowohl bei Bonn als auch bei Fürth, dass beide noch nicht in der Bundesliga gespielt hätten.

    Ja, was denn nun? Doch die 30 Sekunden waren da schon um. Und so musste Tall noch einen 50/50-Joker hinterschieben, ehe er sich auf Bonn festlegte. „Der Waldi sagt als Bayer, dass Fürth nie dabei war“, stichelte Günther Jauch. Als er dann nochmal bei Hartmann anrief, sagte der nur mit Blick auf seinen Franken-Patzer: „Als Nürnberger muss man das nicht wissen“. Tall erspielte am Ende trotzdem 125.000 Euro für den guten Zweck.

    Dunja Hayali redete über Bundesverdienstkreuz

    Ob bei Waldi Hartmann wohl die Nervosität zum erneuten Blackout geführt hat? Fix und fertig war auch ZDF-Moderatorin Dunja Hayali (44), die sich recht souverän bis zur 125.000-Euro-Frage vorgespielt hatte. Auf dem Weg dahin erzählte sie Moderator Günther Jauch noch von ihrer Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz, das sie für ihr Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus erhielt.

    Sie habe sich darüber gefreut, aber Haltung zu zeigen, sei ihr Job als Journalistin. Sie denke immer „an die ganzen ehrenamtlichen Menschen, die sich täglich den Arsch aufreißen“. Die Anerkennung und Wertschätzung dafür stehe vielen Menschen zu – und nicht nur ihr.

    Doch dann kam sie, die 125.000 Euro-Frage. Jauch wollte wissen, wer 1976 im Alter von acht Jahren bei einer Talentsichtung in Biberbach wegen konditioneller Defizite durchgefallen ist. Zur Auswahl standen: a) Boris Becker, b) Michael Schumacher, c) Lothar Matthäus und d) Kati Witt.

    Sie räumten bei „Wer wird Millionär“ ab

    Der allererste Millionen-Gewinner bei Günther Jauch ließ 62 Sendungen auf sich warten: Eckhard Freise aus Münster kurz nach der Beantwortung der Millionen-Frage am 2. Dezember 2000. Ach ja: Damals gab’s noch Mark. „Mit wem stand Edmund Hillary 1953 auf dem Gipfel des Mount Everest?“, lautete die Frage. Die richtige Antwort: Sherpa Tenzing Norgay. Elfmal gingen nicht-prominente Quiz-Kandidaten bei „Wer wird Millionär?“ mit dem Hauptgewinn nach Hause. Wir zeigen alle Millionäre.
    Der allererste Millionen-Gewinner bei Günther Jauch ließ 62 Sendungen auf sich warten: Eckhard Freise aus Münster kurz nach der Beantwortung der Millionen-Frage am 2. Dezember 2000. Ach ja: Damals gab’s noch Mark. „Mit wem stand Edmund Hillary 1953 auf dem Gipfel des Mount Everest?“, lautete die Frage. Die richtige Antwort: Sherpa Tenzing Norgay. Elfmal gingen nicht-prominente Quiz-Kandidaten bei „Wer wird Millionär?“ mit dem Hauptgewinn nach Hause. Wir zeigen alle Millionäre. © RTL | RTL
    Sendung 130 am 20. Mai 2001: Marlene Grabherr aus Gottmadingen kann nicht fassen, dass sie gerade die Millionenfrage richtig beantwortet hat. Die damals Arbeitslose wusste die richtige Antwort auf die Frage: „Welche beiden Gibb-Brüder der Popband ‘The Bee Gees’ sind Zwillinge?“ – Antwort: Maurice und Robin.
    Sendung 130 am 20. Mai 2001: Marlene Grabherr aus Gottmadingen kann nicht fassen, dass sie gerade die Millionenfrage richtig beantwortet hat. Die damals Arbeitslose wusste die richtige Antwort auf die Frage: „Welche beiden Gibb-Brüder der Popband ‘The Bee Gees’ sind Zwillinge?“ – Antwort: Maurice und Robin. © RTL | RTL
    Der erste Euro-Millionär der Sendung: Am Ende der 244. Ausgabe am 18. Oktober 2002 jubelte der damalige Musik- und Philosophiestudent Gerhard Krammer aus Ensdorf bei Regensburg.
    Der erste Euro-Millionär der Sendung: Am Ende der 244. Ausgabe am 18. Oktober 2002 jubelte der damalige Musik- und Philosophiestudent Gerhard Krammer aus Ensdorf bei Regensburg. © RTL | RTL
    Die damalige Assistenzärztin Maria Wienströer aus Bietigheim kurz nach ihrem Millionengewinn am 29. März 2004 (Sendung 394). Sie hatte richtigerweise „Linus Pauling“ geantwortet auf die Frage: „Wer bekam 1954 den Chemie- und 1962 den Friedensnobelpreis?“
    Die damalige Assistenzärztin Maria Wienströer aus Bietigheim kurz nach ihrem Millionengewinn am 29. März 2004 (Sendung 394). Sie hatte richtigerweise „Linus Pauling“ geantwortet auf die Frage: „Wer bekam 1954 den Chemie- und 1962 den Friedensnobelpreis?“ © RTL | RTL
    „Welches chemische Element macht mehr als die Hälfte der Masse eines menschlichen Körpers aus?“ wurde Stefan Lang aus Darmstadt in der Sendung vom 9. Oktober 2006 (601. Ausgabe) gefragt. Nach der Antwort „Sauerstoff“ durfte der Aufzugmonteur aus Hessen den Höchstgewinn bejubeln.
    „Welches chemische Element macht mehr als die Hälfte der Masse eines menschlichen Körpers aus?“ wurde Stefan Lang aus Darmstadt in der Sendung vom 9. Oktober 2006 (601. Ausgabe) gefragt. Nach der Antwort „Sauerstoff“ durfte der Aufzugmonteur aus Hessen den Höchstgewinn bejubeln. © RTL | RTL
    Timur Hahn aus Bendorf setzte bei der Millionenfrage am 8. Januar 2007 seinen Telefonjoker ein. Sein Bruder, der Geschichte studiert hatte, wusste Rat auf die Frage: „Welches Meer ist nach einem mythologischen König benannt, der sich dort hineingestürzt haben soll?“.“Ägäisches Meer“ war letztlich die Antwort, die den Studenten in der 627. Folge der Show zum Millionär machte.
    Timur Hahn aus Bendorf setzte bei der Millionenfrage am 8. Januar 2007 seinen Telefonjoker ein. Sein Bruder, der Geschichte studiert hatte, wusste Rat auf die Frage: „Welches Meer ist nach einem mythologischen König benannt, der sich dort hineingestürzt haben soll?“.“Ägäisches Meer“ war letztlich die Antwort, die den Studenten in der 627. Folge der Show zum Millionär machte. © RTL | RTL
    Und auch Comedian und Moderator Oliver Pocher knackte den Jackpot. Beim Prominenten-Special im Juni 2008 holte er sich mit Hilfe des Publikumsjokers die Million. Die alles entscheidende Frage lautete: „Das Nagel-Schreckenberg-Modell liefert eine Erklärung für die Entstehung von …? Na, wissen Sie die Antwort?
    Und auch Comedian und Moderator Oliver Pocher knackte den Jackpot. Beim Prominenten-Special im Juni 2008 holte er sich mit Hilfe des Publikumsjokers die Million. Die alles entscheidende Frage lautete: „Das Nagel-Schreckenberg-Modell liefert eine Erklärung für die Entstehung von …? Na, wissen Sie die Antwort? © picture-alliance/ dpa | dpa Picture-Alliance / Rolf Vennenbernd
    Jubelnd riss Entertainer Thomas Gottschalk (l.) nach Günther Jauchs entscheidender Millionen-Frage in der RTL-Show
    Jubelnd riss Entertainer Thomas Gottschalk (l.) nach Günther Jauchs entscheidender Millionen-Frage in der RTL-Show "Wer wird Millionär? – Prominentenspecial" die Arme hoch. Als zweiter Kandidat in der Geschichte des Prominentenspecials ging Gottschalk im November 2008 mit dem Höchstgewinn nach Hause. 900.000 Euro wanderten davon anlässlich des RTL-Spendenmarathons in die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“. Weitere 100.000 Euro gingen auf Gottschalks Initiative an die Jugendeinrichtungen „Krokoseum“ in Halle und „Haus des Lebens“ in Offenburg. © picture-alliance/ dpa | dpa Picture-Alliance / RTL / Stefan Gregorowius
    Ralf Schnoor wusste die Antwort auf die Millionenfrage in der Sendung vom 26. November 2010 (906. Ausgabe) schon, bevor er die Antwortmöglichkeiten zu sehen bekommen hatte. Der Café-Betreiber und Konditormeister aus Hannover profitierte davon, in seinem Café selbst Quiz-Abende geleitet zu haben. Der „Schwarze Einser“ brachte ihm die Million auf die Frage nach der ersten deutschen Briefmarke aus dem Jahr 1849.
    Ralf Schnoor wusste die Antwort auf die Millionenfrage in der Sendung vom 26. November 2010 (906. Ausgabe) schon, bevor er die Antwortmöglichkeiten zu sehen bekommen hatte. Der Café-Betreiber und Konditormeister aus Hannover profitierte davon, in seinem Café selbst Quiz-Abende geleitet zu haben. Der „Schwarze Einser“ brachte ihm die Million auf die Frage nach der ersten deutschen Briefmarke aus dem Jahr 1849. © RTL | RTL
    Im Mai 2011 regnete es Glitter für die Moderatorin Barbara Schöneberger beim Prominenten-Spezial. Ihre Millionenfrage lautete: „Wie heißt der Knabe, dem Wilhelm Tell den legendären Apfel vom Kopf schießt?“. Ihr Telefonjoker gab sein Bestes und nannte die richtige Antwort „Walter“.
    Im Mai 2011 regnete es Glitter für die Moderatorin Barbara Schöneberger beim Prominenten-Spezial. Ihre Millionenfrage lautete: „Wie heißt der Knabe, dem Wilhelm Tell den legendären Apfel vom Kopf schießt?“. Ihr Telefonjoker gab sein Bestes und nannte die richtige Antwort „Walter“. © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Henning Kaiser
    Ähnlich lässig: Sebastian Langrock aus München bei seinem Millionengewinn in der Sendung vom 11. März 2013: „Wer sollte sich mit der ,20 nach Vier’-Stellung auskennen?“, lautete die Frage, und der Pokerspieler antwortete mit umgehend mit „Kellner“ – ohne seinen letzten Joker zu ziehen. Er wollte sich nicht verunsichern lassen, sagte Langrock – gut gepokert.
    Ähnlich lässig: Sebastian Langrock aus München bei seinem Millionengewinn in der Sendung vom 11. März 2013: „Wer sollte sich mit der ,20 nach Vier’-Stellung auskennen?“, lautete die Frage, und der Pokerspieler antwortete mit umgehend mit „Kellner“ – ohne seinen letzten Joker zu ziehen. Er wollte sich nicht verunsichern lassen, sagte Langrock – gut gepokert. © RTL | RTL
    Thorsten Fischer aus Hannover hatte es wegen einer Sonderregelung in der 15-Jahr-Jubiläumssendung vom 17. Oktober 2014 vermeintlich etwas leichter: Der Gastronom musste „nur“ elf Antworten auf dem Weg zum Hauptgewinn beantworten. „Die Entfernung von der Hauptstadt Berlin zum Erdmittelpunkt ist ungefähr so groß wie zwischen Berlin und ...?“, wollte Günther Jauch am Ende vom gelernten Hotelfachmann wissen. „New York“ war die richtige Antwort.
    Thorsten Fischer aus Hannover hatte es wegen einer Sonderregelung in der 15-Jahr-Jubiläumssendung vom 17. Oktober 2014 vermeintlich etwas leichter: Der Gastronom musste „nur“ elf Antworten auf dem Weg zum Hauptgewinn beantworten. „Die Entfernung von der Hauptstadt Berlin zum Erdmittelpunkt ist ungefähr so groß wie zwischen Berlin und ...?“, wollte Günther Jauch am Ende vom gelernten Hotelfachmann wissen. „New York“ war die richtige Antwort. © RTL | RTL
    Nadja Sidikjar aus Dresden jubelte am Ende des „Jackpot-Special“ der Sendung Mitte November 2015 und räumte dabei gleich mehr als 1,5 Millionen Euro ab. Und das ganz ohne Millionenfrage: Bei der Spezialsendung wurden die Gewinnsummen aller Mitspieler, die es auf den Ratestuhl geschafft hatten, addiert. Der Kandidat, der am Ende die meisten Fragen korrekt beantwortet hatte, bekam alles – und war am Ende die freiberufliche Kommunikationstrainerin.
    Nadja Sidikjar aus Dresden jubelte am Ende des „Jackpot-Special“ der Sendung Mitte November 2015 und räumte dabei gleich mehr als 1,5 Millionen Euro ab. Und das ganz ohne Millionenfrage: Bei der Spezialsendung wurden die Gewinnsummen aller Mitspieler, die es auf den Ratestuhl geschafft hatten, addiert. Der Kandidat, der am Ende die meisten Fragen korrekt beantwortet hatte, bekam alles – und war am Ende die freiberufliche Kommunikationstrainerin. © RTL | RTL
    Der elfte Millionär der Jauch-Show: Leon Windscheid aus Münster durfte am Ende der Sendung vom 7. Dezember 2015 jubeln.
    Der elfte Millionär der Jauch-Show: Leon Windscheid aus Münster durfte am Ende der Sendung vom 7. Dezember 2015 jubeln. © Stefan Gregorowius/RTL | Stefan Gregorowius/RTL
    Rund 35 Minuten Zeit ließ er sich für die Beantwortung der finalen Frage. Das hatte er sich allerdings gut überlegt.
    Rund 35 Minuten Zeit ließ er sich für die Beantwortung der finalen Frage. Das hatte er sich allerdings gut überlegt. © RTL | RTL
    Jan Stroh schnappte sich am 2. September 2019 in der 20-Jahre-Jubiläumsshow die Million. Der Jurist brachte Günther Jauch allerdings nicht nur mit seinen richtigen Antworten zum Staunen. Der Hamburger hat nach eigenen Angaben jede Folge gesehen - und konnte tatsächlich viele Fragen, die aus früheren Folgen stammten, den richtigen Sendungen zuordnen.
    Jan Stroh schnappte sich am 2. September 2019 in der 20-Jahre-Jubiläumsshow die Million. Der Jurist brachte Günther Jauch allerdings nicht nur mit seinen richtigen Antworten zum Staunen. Der Hamburger hat nach eigenen Angaben jede Folge gesehen - und konnte tatsächlich viele Fragen, die aus früheren Folgen stammten, den richtigen Sendungen zuordnen. © RTL
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    Kandidaten erspielen 346.000 Euro

    Hayali rechnete, überlegte – und fragte dann doch Telefonjoker Marcel Reif (68). Der sagte in allerletzter Sekunde Boris Becker. Hayali sprang auf, stiefelte umher, schnaufte: „Ich kann besser denken, wenn ich laufe“. Als Günther Jauch – natürlich nach einer Werbeunterbrechung – die erlösende Antwort „Boris Becker“ lieferte, stöhnte Hayali erleichtert: „Jetzt bräuchte ich eigentlich ein Herrengedeck“.

    Zumindest einen Teil davon – das Bier – erhielt sie bei der nächsten Frage. Doch bei einer halben Million Euro (gefragt war, wobei man unweigerlich auf die sogenannte Albedo stößt, richtig: Mandarine schälen) wollte sie – trotz Zusatzjoker – nicht mehr zocken.

    Hayali nahm die 125.000 Euro. Insgesamt erspielten die vier Promis – Olli Dittrich (61) und Götz Otto (50) landeten zuvor bei 64.000 bzw. 32.000 Euro – an diesem Abend 346.000 Euro für wohltätige Zwecke.

    Und auch Waldi Hartmann ist reicher geworden. Zumindest um die Erkenntnis, dass Franken mit Nürnberg und Fürth gleich zwei Bundesliga-Clubs hervorgebracht hat. Ist ja auch was.