BERLIN. 3Sat berichtet am Samstag vom Festival „Rock am Ring“ – inklusive Live-Konzert der britischen Band Muse mit spektakulärer Bühnenshow.

Während die Bands auf der Bühne Rambazamba veranstalten, sitzen die 3Sat-Mitarbeiter in zwei Übertragungswagen und geraten ins Schwitzen. Denn bis kurz vor der Sendung wissen sie nicht, welche Rock-am-Ring-Auftritte sie eigentlich zeigen dürfen. „Nicht jede Band erteilt uns das Übertragungsrecht“, erklärt die 3Sat-Redakteurin Jule Broda. „Manche wollen gar nicht im Fernsehen gezeigt werden.

Andere möchten nicht, dass bestimmte Songs gesendet werden, weil sie mit ihrem Auftritt nicht zufrieden waren.“ Broda ist deshalb froh, dass mit der für ihre spektakulären Bühnenshows bekannten britischen Rockgruppe Muse schon vorab alles geregelt ist.

Die tritt als Headliner bei Deutschlands größtem Freiluftfestival auf, und der Kulturkanal 3Sat darf den Gig ab 22.45 Uhr live übertragen. Für den Sender wird die Performance der Höhepunkt einer aufwendigen Vier-Stunden-Show.

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    Festivals sind für TV-Sender nicht gerade Quotenbringer

    Der Beginn des Festivalsommers schlägt sich vor allem im Programm der öffentlich-rechtlichen Sender nieder. Arte etwa überträgt Mitte Juli einen Teil des Elektrofestivals Melt. 3Sat zeigt neben Rock am Ring Anfang August auch das Wacken Open Air. „Das hat Kultcharakter. Damit gewinnen wir auch Zuschauer, die gar keine Metalfans sind, aber das Festival kennen und wissen wollen, was dort passiert“, sagt Jule Broda, die seit sieben Jahren die Festivalberichterstattung betreut.

    Gitarrist Antonio Felix Greger (links) und Frontmann Clemens Rehbein von Milky Chance am Freitag auf der Main Stage von „Rock am Ring
    Gitarrist Antonio Felix Greger (links) und Frontmann Clemens Rehbein von Milky Chance am Freitag auf der Main Stage von „Rock am Ring". © dpa | Thomas Frey

    Die Privatsender planen hingegen keine Liveübertragungen – selbst die großen Festivals sind nicht gerade mächtige Zuschauermagneten. „Die Quoten sind okay, aber nicht überragend“, so Broda. Für öffentlich-rechtliche Sender sind die Übertragungen vor allem Gelegenheiten, jüngeres Publikum zu gewinnen. Im vergangenen Jahr gehörten die meisten Rock-am-Ring-Zuschauer der Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren an.

    Zwei Popkultur-Experten moderieren

    3Sat hat intern über das Konzept diskutiert. Früher berichtete der Kanal in Form von Dokumentationen über die am Nürburgring in der Eifel beheimatete Musikveranstaltung. An diesem Samstag stehen hingegen die Bands und ihre Auftritte im Mittelpunkt. Ab 20.15 Uhr zeigt 3Sat zunächst Höhepunkte der ersten beiden Tage, angekündigt sind Thirty Seconds to Mars, die Foo Fighters, Marilyn Manson und Casper. „Wir wollen den Live- und Eventcharakter des Festivals vermitteln“, sagt Broda.

    Das in den letzten Jahren verlässlich im Matsch stattfindende Rock-am-Ring-Festival wird von Rainer Maria Jilg (39) und Hadnet Tesfai (39) moderiert. Beide sind Experten in Sachen Rock und Pop: Tesfai ist ehemalige MTV-Moderatorin, und der Bayer Jilg berichtete als Reporter schon von großen Open Airs wie Hurricane, Glastonbury und Splash.

    Laut und nass: Festival „Rock am Ring“

    Rund 80 Bands treten in diesem Jahr beim legendären Musikfestival „Rock am Ring“ auf. Zehntausende Musikfans feiern auf dem Gelände des Nürburgrings.
    Rund 80 Bands treten in diesem Jahr beim legendären Musikfestival „Rock am Ring“ auf. Zehntausende Musikfans feiern auf dem Gelände des Nürburgrings. © dpa | Thomas Frey
    Eine Besucherin reckt vor der Hauptbühne einen Gummistiefel in die Luft. Vom Regen lassen die Fans sich die Stimmung nicht verderben.
    Eine Besucherin reckt vor der Hauptbühne einen Gummistiefel in die Luft. Vom Regen lassen die Fans sich die Stimmung nicht verderben. © dpa | Thomas Frey
    Hier ist das Gelände noch leer. Vor dem Start hat es bereits in Strömen geregnet.
    Hier ist das Gelände noch leer. Vor dem Start hat es bereits in Strömen geregnet. © dpa | Thomas Frey
    Auch Teile des Camping-Geländes stehen unter Wasser.
    Auch Teile des Camping-Geländes stehen unter Wasser. © dpa | Thomas Frey
    Auch diesem Rockfan macht der Regen nichts aus.
    Auch diesem Rockfan macht der Regen nichts aus. © dpa | Thomas Frey
    Der Frontmann der Band „30 Seconds To Mars“, Jared Leto, heizt den Feiernden ein – mit Regencape.
    Der Frontmann der Band „30 Seconds To Mars“, Jared Leto, heizt den Feiernden ein – mit Regencape. © dpa | Thomas Frey
    Der Veranstalter rechnet insgesamt mit rund 70.000 Fans, deutlich weniger als im vergangenen Jahr. Beim Zwillingsfestival „Rock im Park“ werden ebenfalls 70.000 Menschen erwartet.
    Der Veranstalter rechnet insgesamt mit rund 70.000 Fans, deutlich weniger als im vergangenen Jahr. Beim Zwillingsfestival „Rock im Park“ werden ebenfalls 70.000 Menschen erwartet. © dpa | Thomas Frey
    Das Spektakel geht noch bis Sonntag. Auf insgesamt drei Bühnen treten die Bands auf, wie hier die deutsche Folktronica-Band Milky Chance .
    Das Spektakel geht noch bis Sonntag. Auf insgesamt drei Bühnen treten die Bands auf, wie hier die deutsche Folktronica-Band Milky Chance . © dpa | Thomas Frey
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    • Samstag, 2. Juni, 20.15 Uhr, 3Sat: „Rock am Ring“