Berlin. „Bares für Rares“ läuft wieder im Zweiten. Die Erfolgsshow ist eng verknüpft mit Horst Lichter. Wir sprachen mit dem Chef-Trödler.

„Bares für Rares – Deutschlands größte Trödelshow“ geht in die nächste Runde: An diesem Donnerstag rollt Horst Lichter um 20.15 Uhr zum vierten Mal in der Prime-Time im ZDF den roten Teppich für Raritätenbesitzer und Prominenteaus. Verstärkung erhält er von sieben Händlern und vier Experten.

Aufgezeichnet wurde die Sendung auf der Drachenburg in Königswinter. Im Interview mit unserer Redaktion erzählt Chef-Trödler Horst Lichter von dem Erfolg der Show – und von seinen Plänen für die Zukunft der Sendung.

Herr Lichter, wie kommt man als Koch eigentlich zur Trödelshow?

Horst Lichter: Oh, das fing schon in der Kindheit an. Ich habe als Kind schon mein neues Fahrrad gegen ein altes getauscht. An alten Dingen hängen Geschichten dran, die haben Patina, die haben gelebt und erlebt. Ich hab auch immer alles Alte mit nach Hause geschleppt. Als ich mit zwanzig mein erstes Haus gebaut habe, hatte ich da 20 Mopeds stehen. Mein erstes Restaurant war auch ein riesiges Museum. Ich hatte allein 5000 Kaffeekannen da stehen. Die Leute haben mir ihre alten Sachen mitgebracht.

Eines Tages bekam ich dann einen Anruf von einem Redakteur, der mir von der Idee für „Bares für Rares“ erzählt hat. Der wusste, wie verrückt ich bin. Er hat mir nur drei Sätze dazu erzählt, dann hatte er mich. Ich habe auch richtig dafür gekämpft, dass die Sendung schließlich zustande kommt.

Hat Sie der Erfolg überrascht?

Lichter: Dass das so erfolgreich werden würde, konnte niemand voraussehen. Wer behauptet, er hätte das vorher gewusst, der lügt. Wir haben jeden Tag 25 bis 27 Prozent Marktanteil. Ich bin davon sehr überrascht.

Woran glauben Sie, liegt das?

Lichter: Das kann ich Ihnen sagen, das liegt an drei Dingen: Erstens: Wir sind ehrlich und echt! Zweitens: Jeder Fall ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Wir haben Komödien, Tragödien, wir haben sogar Krimis dabei. Das gibt es sonst so nicht. Und drittens: Es gibt ja viele Schätzshows, da sieht man dann aber nur, was es wert ist. Bei uns kaufen die Händler wirklich. Und die Dinge sind volksnah. Die hat man wirklich auch im Keller stehen.

Es gab immer mal wieder Fake-Vorwürfe. Wie viel ist denn bei „Bares für Rares“ wirklich echt?

Lichter: Natürlich haben wir auch Komparsen. Das sind die Leute, die dort im Hintergrund stehen. Aber die Menschen, die ihre Fundstücke schätzen lassen und auf eine Händlerkarte hoffen, die haben sich vorher regulär beworben. Bis zu 500 Menschen können an so einem Schätztag kommen.

Ansonsten geht es so weit, dass die Händler und die Experten sich sogar in verschiedenen Räumen aufhalten müssen. Die kommen zu verschiedenen Zeiten, die haben versetzte Mittagspausen. Händler dürfen nicht mal durch die Räume gehen, wenn ein Experte da ist. Das alles zu dem Zweck, dass keine Absprachen getroffen werden können.

Wie lange wollen Sie noch weitermachen?

Lichter: Ganz klar, so lange es mir noch Freude macht. Wir sind jetzt im fünften Jahr und mir macht es immer noch riesige Freude. Wir sind wie eine Familie. Ich fühle mich in dem Team so wohl. Klar gibt es auch mal Reibereien, aber das wird dann ausdiskutiert.

Diese Promis haben den Bart schön

Magnum, Schimanski und Reinhold Messner haben eines gemeinsam: Sie tragen Bart. Wir zeigen zum „Tag des Bartes“ prominente Beispiele. Ein prominenter Bartträger ist der ehemalige Wrestler Hulk Hogan.
Magnum, Schimanski und Reinhold Messner haben eines gemeinsam: Sie tragen Bart. Wir zeigen zum „Tag des Bartes“ prominente Beispiele. Ein prominenter Bartträger ist der ehemalige Wrestler Hulk Hogan. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Conchita Wurst gewann mit Bart und Glitzerkleid den „Eurovision Song Contest“.
Conchita Wurst gewann mit Bart und Glitzerkleid den „Eurovision Song Contest“. © REUTERS | REUTERS / SCANPIX DENMARK
Burt Reynolds wurde in den 1980er-Jahren nicht nur wegen seiner coolen Fahrzeuge in Filmen, sondern auch wegen seines respektablen Gesichtshaares gefeiert.
Burt Reynolds wurde in den 1980er-Jahren nicht nur wegen seiner coolen Fahrzeuge in Filmen, sondern auch wegen seines respektablen Gesichtshaares gefeiert. © imago | TBM UnitedArchives
Ernesto „Che“ Guevara trug ebenso Bart wie ...
Ernesto „Che“ Guevara trug ebenso Bart wie ... © imago/Cinema Publishers Collection | Alberto Korda
... sein Freund Fidel Castro.
... sein Freund Fidel Castro. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Die beiden Männer trugen zu Militärmontur stets Vollbart.
Die beiden Männer trugen zu Militärmontur stets Vollbart. © imago | UIG
Der Koch und TV-Moderator Horst Lichter ist bestens an seinem Schnurrbart zu erkennen.
Der Koch und TV-Moderator Horst Lichter ist bestens an seinem Schnurrbart zu erkennen. © imago/APress | imago stock&people
Jean Pütz moderierte mit Bart durch die „Hobbythek“ im WDR.
Jean Pütz moderierte mit Bart durch die „Hobbythek“ im WDR. © imago | Sven Simon
Reinhold Messners Bart könnte auch als Wärmespeicher bei seinen zahlreichen Bergexpeditionen geholfen haben.
Reinhold Messners Bart könnte auch als Wärmespeicher bei seinen zahlreichen Bergexpeditionen geholfen haben. © imago/Hollandse Hoogte | imago stock&people
Legenden besagen, dass sich unter dem Bart von Bud Spencer eine dritte Faust befand.
Legenden besagen, dass sich unter dem Bart von Bud Spencer eine dritte Faust befand. © imago stock&people | imago stock&people
Salvador Dali pflegte seinen Bart angeblich mit Tier-Exkrementen.
Salvador Dali pflegte seinen Bart angeblich mit Tier-Exkrementen. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Charly Chaplin machte den kurzen Schnurrbart in seinem komischen Spiel zu einer Kunstform.
Charly Chaplin machte den kurzen Schnurrbart in seinem komischen Spiel zu einer Kunstform. © imago/Cinema Publishers Collection | The Legacy Collection
Albert Einstein kennt man ausschließlich mit Bart.
Albert Einstein kennt man ausschließlich mit Bart. © imago | Cinema Publishers Collection
Der König der Schnauzbartträger! „Magnum“-Darsteller Tom Selleck.
Der König der Schnauzbartträger! „Magnum“-Darsteller Tom Selleck. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Rapper Mc Fitti würde man wohl ohne Bart gar nicht erkennen.
Rapper Mc Fitti würde man wohl ohne Bart gar nicht erkennen. © imago stock&people | imago stock&people
Der erwachsene Jesus Christus trägt auf Darstellungen stets einen Bart.
Der erwachsene Jesus Christus trägt auf Darstellungen stets einen Bart. © imago/UIG | imago stock&people
Als Kommissar der 1980er-Jahre musste Horst Schimanski (Götz George) natürlich Schnurrbart tragen.
Als Kommissar der 1980er-Jahre musste Horst Schimanski (Götz George) natürlich Schnurrbart tragen. © imago stock&people | imago stock&people
Der Diktator Joseph Stalin mit Bart.
Der Diktator Joseph Stalin mit Bart. © imago/United Archives International | imago stock&people
Henning Krautmacher von den „Höhnern“ pflegt nicht nur die Karnevalskultur, sondern auch sein Haar.
Henning Krautmacher von den „Höhnern“ pflegt nicht nur die Karnevalskultur, sondern auch sein Haar. © imago/Reichwein | Christoph Reichwein (crei)
Morgan Freeman ist zwar auch ab und zu ohne Bart zu sehen, doch meist sieht man ihn mit.
Morgan Freeman ist zwar auch ab und zu ohne Bart zu sehen, doch meist sieht man ihn mit. © REUTERS | REUTERS / MARIO ANZUONI
 Johnny Depp trug in seinen berühmtesten Rollen ebenfalls Schnäuzer oder Vollbart.
Johnny Depp trug in seinen berühmtesten Rollen ebenfalls Schnäuzer oder Vollbart. © REUTERS | REUTERS / MARIO ANZUONI
Brad Pitt gehört auch zur Riege der Bartträger in Hollywood.
Brad Pitt gehört auch zur Riege der Bartträger in Hollywood. © REUTERS | REUTERS / JUAN MEDINA
Heiner Brand, bekannt für seinen Walrossbart, opferte seinen Schnäuzer unter anderem nach dem WM-Titel der Handballer 2007.
Heiner Brand, bekannt für seinen Walrossbart, opferte seinen Schnäuzer unter anderem nach dem WM-Titel der Handballer 2007. © REUTERS | REUTERS / UMIT BEKTAS
Der Weihnachtsmann ist auch berühmter Bartträger.
Der Weihnachtsmann ist auch berühmter Bartträger. © imago stock&people | imago stock&people
Liedermacher Wolf Biermann ebenfalls.
Liedermacher Wolf Biermann ebenfalls. © MDR Mitteldeutscher Rundfunk | MDR/ Marco Prosch
Der Western-Held Buffalo Bill sitzt fest im Sattel. Auf seiner Lippe sitzt der Bart.
Der Western-Held Buffalo Bill sitzt fest im Sattel. Auf seiner Lippe sitzt der Bart. © imago stock&people | imago stock&people
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Gibt es einen Fall, der Sie in den fünf Jahren besonders berührt hat?

Lichter: Ja, da gab es einen Fall: Ein älterer Herr hat seinen Oldtimer verkauft. Ein Borgward Isabella Cabrio (im Jahr 2014 für 35.000 Euro, Anm.d.Red.). Der Herr hat geweint, als es dann zum Verkauf kam. Das war sehr bewegend. Das konnte ich als großer Oldtimer-Fan gut nachvollziehen.

Sie als Trödelfan, juckt es da nicht in den Fingern? Will man da nicht auch selbst kaufen?

Lichter: Das passiert mir immer wieder, ständig. Ich habe aber ein Agreement mit dem Sender. Ich darf die Sachen kaufen, aber nur von den Händlern. Und die nehmen natürlich den Händleraufschlag. Mittlerweile habe ich es mir aber selber verboten. Und meine Frau übrigens auch.

• Bares für Rares; Donnerstag, 31. Mai, 20.15 Uhr, ZDF.