Berlin. Im Güterverkehr der Bahn gibt es offenbar eklatante Sicherheitslücken. Ein Reporter konnte ungehindert eine Bombenattrappe hinterlegen.

Das Team des ARD-Magazins „Plusminus“ ist nach eigenen Angaben auf massive Sicherheitslücken im Schienengüterverkehr gestoßen. In der Sendung von diesem Mittwoch (21.45 Uhr) werde gezeigt, wie ein Reporter sich Zutritt zu einem unverschlossenen Güterzug verschaffen und ungestört eine Bombenattrappe hinterlegen konnte.

Lokführer berichten demnach, dass es derzeit kaum eine Kontrolle darüber gebe, wer einen Güterbahnhof betrete und eine Güterlok besteige. So bleibe dann auch ungeklärt, ob jemand überhaupt dienstfähig sei und seine Ruhezeiten eingehalten habe. Dadurch könne es zu Unfällen auf der Strecke kommen.

Eisenbahnbundesamt sieht sich nicht zuständig

Abhilfe könnte eine digitale Fahrerkarte schaffen, wie sie bei Lkw-Fahrern bereits eingeführt ist, sagte Jörg Hensel von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, Betriebsratsvorsitzender DB Cargo und im Aufsichtsrat der DB, dem Magazin.

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Das Bundesverkehrsministerium sieht laut „Plusminus“ die Betreiber in der Pflicht und verwies auf das Eisenbahnbundesamt. Dieses beaufsichtige, ob die Unternehmen der Verpflichtung nachkämen. Das Bundesamt hingegen erklärte, dass „die Sicherung gegen Eingriffe durch Dritte in den Schienenverkehr (...) nicht in seinen Kompetenzbereich“ fiele. (cho)

„Plusminus“, Mittwoch, 9. Mai, 21.45 Uhr