Hamburg. Im Interview spricht Steven Gätjen über seinen Einsatz als Goldene-Kamera-Moderator. Und er schätzt die Chancen der Nominierten ein.

Auf ein Neues! Wenn Steven Gätjen am 22. Februar ab 20.15 Uhr live im ZDF zum zweiten Mal die große Galashow der Goldenen Kamera moderiert, ist der 45-jährige Hamburger wieder in seinem Element. Bevor Gätjen aber wieder im goldenen Auftrag auf der Bühne steht, stand er im Interview Frage und Antwort.

Goldene Kamera: Mit welchem Gefühl gehen Sie in Ihre zweite Moderationsrunde?

Steven Gätjen: Da hat sich im Vergleich zur letzten Verleihung nicht viel geändert. Im letzten Jahr bin ich mit sehr viel Vorfreude an den Start gegangen und meine Erwartungen wurden übertroffen. Es war ein tolles Erlebnis und ich kann eigentlich immer noch nicht glauben, dass ich die Goldene Kamera moderieren durfte.

Deswegen freue ich mich auch auf das zweite Mal wie ein kleines Kind! Für mich ist das Spielzeug­- und Süßwaren­laden in einem. Ich bin ja nicht nur Moderator, sondern auch Zuschauer. Ich will Stimmung in die Bude bringen und gleichzeitig genießen, überrascht werden und ganz viel Spaß haben.

Auf was freuen Sie sich bei der Gala 2018 besonders?

Gätjen: Ich freue mich auf die Begeisterung der Preisträgerinnen und Preisträger über ihre Auszeichnung, überraschende Momente in den Laudationes, die Stimmung in Publikum. Und natürlich auch das spontane Reagieren auf unerwartete Situationen. (lacht)

Goldene Kamera: Das sind die Nominierten

Die Spannung steigt. Nicht mehr lange, dann stehen die Gewinner der Goldenen Kamera 2018 fest. Das sind die Nominierten. Die erste deutsche Netflix-Serie „Dark“ ist in der Kategorie „Beste deutsche Miniserie/Mehrteiler“ für die Goldene Kamera nominiert.
Die Spannung steigt. Nicht mehr lange, dann stehen die Gewinner der Goldenen Kamera 2018 fest. Das sind die Nominierten. Die erste deutsche Netflix-Serie „Dark“ ist in der Kategorie „Beste deutsche Miniserie/Mehrteiler“ für die Goldene Kamera nominiert. © dpa | Julia Terjung
Die Serie tritt gegen den ARD-Vierteiler „Das Verschwinden“ an. In der Serie geht es um die Suche einer Mutter nach ihrer vermissten Tochter.
Die Serie tritt gegen den ARD-Vierteiler „Das Verschwinden“ an. In der Serie geht es um die Suche einer Mutter nach ihrer vermissten Tochter. © ARD Degeto/BR/WDR/NDR/23/5 Filmp | ARD Degeto/BR/WDR/NDR/23/5 Filmp
Auch die sechsteilige Thrillerserie „4 Blocks“ hofft auf eine Goldene Kamera in der Kategorie. In der Serie geht es um das Treiben krimineller Familienclans in Berlin.
Auch die sechsteilige Thrillerserie „4 Blocks“ hofft auf eine Goldene Kamera in der Kategorie. In der Serie geht es um das Treiben krimineller Familienclans in Berlin. © dpa | -
Als „beste deutsche Schauspielerin“ ist Petra Schmidt-Schaller für ihre Rollen in „Ich war eine glückliche Frau“ (Das Erste) und „Keine zweite Chance“ (Sat.1) für die Goldene Kamera nominiert.
Als „beste deutsche Schauspielerin“ ist Petra Schmidt-Schaller für ihre Rollen in „Ich war eine glückliche Frau“ (Das Erste) und „Keine zweite Chance“ (Sat.1) für die Goldene Kamera nominiert. © Sat.1/Christiane Pausch | Sat.1/Christiane Pausch
In „Der gleiche Himmel“ ließ Anja Kling die Zuschauer als kaltherzige Mutter frösteln. In „Angst: Der Feind in meinem Haus“, kriecht ihr ungemein glaubhaft die subtile Terror des Untermieters unter die Haut. Auch sie ist als „beste deutsche Schauspielerin“ nominiert.
In „Der gleiche Himmel“ ließ Anja Kling die Zuschauer als kaltherzige Mutter frösteln. In „Angst: Der Feind in meinem Haus“, kriecht ihr ungemein glaubhaft die subtile Terror des Untermieters unter die Haut. Auch sie ist als „beste deutsche Schauspielerin“ nominiert. © ZDF/Stefan Erhard | ZDF/Stefan Erhard
In „Dark“ spielt Karoline Eichhorn die Polizistin Charlotte Doppler. Nach Einschätzung der Jury sind ihre Auftritte unverwechselbar und natürlich. Deshalb darf auch sie sich Hoffnungen auf eine Goldene Kamera in der Kategorie „Beste deutsche Schauspielerin“ machen.
In „Dark“ spielt Karoline Eichhorn die Polizistin Charlotte Doppler. Nach Einschätzung der Jury sind ihre Auftritte unverwechselbar und natürlich. Deshalb darf auch sie sich Hoffnungen auf eine Goldene Kamera in der Kategorie „Beste deutsche Schauspielerin“ machen. © imago/Future Image | Frederic Kern
Ihr Kollege Oliver Masucci spielt in „Dark“ den Polizisten Ulrich, dessen Sohn Mikkel spurlos verschwunden ist. „Sein markantes Gesicht, seine Ausstrahlung und hohe Schauspielkunst lassen ihn in dem ohnehin herausragenden Cast umso mehr leuchten“, findet die Jury und nominierte ihn als „besten deutschen Schauspieler“.
Ihr Kollege Oliver Masucci spielt in „Dark“ den Polizisten Ulrich, dessen Sohn Mikkel spurlos verschwunden ist. „Sein markantes Gesicht, seine Ausstrahlung und hohe Schauspielkunst lassen ihn in dem ohnehin herausragenden Cast umso mehr leuchten“, findet die Jury und nominierte ihn als „besten deutschen Schauspieler“. © (Credit too long, see caption) | Thomas Lohnes
Genau so wie Volker Bruch (als Kommissar Gereon Rath), der hier in einer Szene der Serie „Babylon Berlin“ zu sehen ist. Überaus präsent, zugleich zurückhaltend in Mimik und Geste spielt Bruch der Jury zufolge seine Rolle.
Genau so wie Volker Bruch (als Kommissar Gereon Rath), der hier in einer Szene der Serie „Babylon Berlin“ zu sehen ist. Überaus präsent, zugleich zurückhaltend in Mimik und Geste spielt Bruch der Jury zufolge seine Rolle. © dpa | Frédéric Batier
Neben Oliver Masucci und Volker Bruch ist auch Edin Hasanovic als „bester deutscher Schauspieler“ nominiert. Er spielte im IS-Terrordrama „Brüder“ den ziellosen Studenten Jan, der zum radikalen IS-Kämpfer mutiert. Eine extreme körperliche wie künstlerische Herausforderung, findet die Jury.
Neben Oliver Masucci und Volker Bruch ist auch Edin Hasanovic als „bester deutscher Schauspieler“ nominiert. Er spielte im IS-Terrordrama „Brüder“ den ziellosen Studenten Jan, der zum radikalen IS-Kämpfer mutiert. Eine extreme körperliche wie künstlerische Herausforderung, findet die Jury. © obs | SWR - Südwestrundfunk
In „Ein Kommissar kehrt zurück“ will ein Polizist ein 20 Jahre altes Versprechen auflösen, das er den Eltern eines ermordeten Mädchen gegeben hat. Er will den Täter finden. „Ganz große Schauspielkunst“, meint die Jury und hat den ZDF-Krimi als „besten deutschen Fernsehfilm“ nominiert.
In „Ein Kommissar kehrt zurück“ will ein Polizist ein 20 Jahre altes Versprechen auflösen, das er den Eltern eines ermordeten Mädchen gegeben hat. Er will den Täter finden. „Ganz große Schauspielkunst“, meint die Jury und hat den ZDF-Krimi als „besten deutschen Fernsehfilm“ nominiert. © ZDF/Daniela Incoronato | ZDF/Daniela Incoronato
Auch „Angst: Der Feind in meinem Haus“ tritt in derselben Kategorie an. In dem Psychothriller entpuppt sich ein zunächst lieber Nachbar als Stalker, der Heino Ferch und Anja Kling als Vorzeigepaar das Fürchten lehrt.
Auch „Angst: Der Feind in meinem Haus“ tritt in derselben Kategorie an. In dem Psychothriller entpuppt sich ein zunächst lieber Nachbar als Stalker, der Heino Ferch und Anja Kling als Vorzeigepaar das Fürchten lehrt. © ZDF/Stefan Erhard | ZDF/Stefan Erhard
In „Jürgen – Heute wird gelebt“ macht sich Jürgen Dose (Heinz Strunk) mit seinem im Rollstuhl sitzenden Single Kumpel Bernd (Charly Hübner) auf die professionelle Suche nach der Frau fürs Leben. „Das ist ein Junggesellenausflug voll Witz und Ironie“, findet die Jury und nominierte die Komödie als „besten deutschen Fernsehfilm“.
In „Jürgen – Heute wird gelebt“ macht sich Jürgen Dose (Heinz Strunk) mit seinem im Rollstuhl sitzenden Single Kumpel Bernd (Charly Hübner) auf die professionelle Suche nach der Frau fürs Leben. „Das ist ein Junggesellenausflug voll Witz und Ironie“, findet die Jury und nominierte die Komödie als „besten deutschen Fernsehfilm“. © WDR/Georges Pauly | WDR/Georges Pauly
Über zwei Millionen Zuschauer schauen täglich Horst Lichter dabei zu, wie er Leuten dabei hilft, ihren alten Krempel zu verkaufen. „Bares für Rares“ ist in der Kategorie „Beste Dokutainment-Formate“ nominiert.
Über zwei Millionen Zuschauer schauen täglich Horst Lichter dabei zu, wie er Leuten dabei hilft, ihren alten Krempel zu verkaufen. „Bares für Rares“ ist in der Kategorie „Beste Dokutainment-Formate“ nominiert. © ZDF und Frank W. Hempel | Frank W. Hempel
Ebenfalls im Rennen: Die erfolgreiche Vox-Produktion „Die Höhle der Löwen“, in der Gründer um die Gunst von Investoren wie Carsten Maschmeyer kämpfen.
Ebenfalls im Rennen: Die erfolgreiche Vox-Produktion „Die Höhle der Löwen“, in der Gründer um die Gunst von Investoren wie Carsten Maschmeyer kämpfen. © MG RTL D / Robert Grischek | MG RTL D / Robert Grischek
Seit zwei Staffeln bringt Tim Mälzer bei Vox mit „Kitchen Impossible“ ein frisches Aroma in das leicht fad gewordene Kochfernseh-Einerlei. Darin tritt Mälzer in jeweils sechs Episoden gegen einen anderen Spitzenkoch an. Den Zuschauern gefällt es. Ob es für eine Goldene Kamera reicht?
Seit zwei Staffeln bringt Tim Mälzer bei Vox mit „Kitchen Impossible“ ein frisches Aroma in das leicht fad gewordene Kochfernseh-Einerlei. Darin tritt Mälzer in jeweils sechs Episoden gegen einen anderen Spitzenkoch an. Den Zuschauern gefällt es. Ob es für eine Goldene Kamera reicht? © MG RTL D / Robert Grischek | MG RTL D / Robert Grischek
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Wie schätzen Sie die Bedeutung von Preisverleihungen ein?

Gätjen: Ich halte solche Preisverlei­hungen und vor allem die Goldene Kamera als prestigeträchtigsten Preis Deutschlands für äußerst wichtig, weil damit die tollen Leistungen vieler Kollegin­nen und Kollegen in der Medienbranche honoriert werden.

Das Publikum kriegt bei uns klar vor Augen geführt, was wir im deutschen Fernsehen zu leisten vermögen, und das im Vergleich mit den Besten der Welt. Meine Aufgabe ist es, dem Zuschauer zu zeigen: Das sind Menschen wie du und ich, die mit viel Leiden­schaft ihren Job machen.

Wo wir gerade vom Publikum sprechen: Unsere Leser und Online-User haben „Die Höhle der Löwen“, Tim Mälzers „Kitchen Impossible“ und Horst Lichters „Bares für Rares“ ins Finale der Publikumswahl 2018 berufen. Wie beurteilen Sie als Fernsehmann die Formate? Zu Letzterem haben Sie ja eine ganz besondere Beziehung...

Gätjen: Ich bin da in der Tat nicht so ganz objektiv. Horst ist ein toller Mensch. Ich habe unsere Co­-Moderation bei den Abend-Shows von „Bares für Rares“ sehr genossen. Es ist bewundernswert, wie er mit seinen Gästen umgeht.

Tim ist eine typische Hamburger Kod­ derschnauze. Ein Kollege und guter Kumpel, furchtlos und direkt – das mag ich. „Die Höhle der Löwen“ finde ich von den vorgestellten Ideen her spannend. Das Wettbieten und die Ratschläge sind allerdings nicht so mein Ding.

Ein Gewinner steht bereits fest: Die Goldene Kamera für die „Beste Show“ geht 2018 an „Sing meinen Song“. Was ist in Ihren Augen das Besondere an dieser Show?

Gätjen: Die wiederum ist genau meins! Hochtalentierte Musikerinnen und Musiker, die in entspannter Runde miteinander plaudern, trinken und jam­men. Authentisch, klar und einfach – und dabei sehr, sehr emotional. (Lesen Sie hier, welche Schauspieler für die Goldene Kamera nominiert sind.)

Gibt es für Sie noch andere Highlights, wenn Sie beim Fernsehen mal keine Lust auf Filme oder Serien hast?

Gätjen: „The Voice“ mag ich auch sehr. Ich bin immer wieder total geflasht von dem, was die Kandidatinnen und Kandidaten da abliefern. Und ich gucke gerne die „heute show“. Manchmal zucke ich regelrecht zusammen und muss mich kneifen, weil ich nicht glauben kann, was Oli Welke & Co. da machen. Super!

Und wie sieht es im Bereich fiktionaler Unterhaltung aus? In der Kategorie „Bester deutscher Fernsehfilm“ wurden von unserer Jury in diesem Jahr mit „Ein Kommissar kehrt zurück“, „Angst – Der Feind in meinem Haus“ und „Jürgen – Heute wird gelebt“ zwei Thriller und eine Komödie nominiert. Zu welchem Genre fühlen Sie sich bei einem gemütlichen Fernsehabend eher hingezogen und warum?

Gätjen: Das ist ehrlich gesagt eine ganz schwierige Frage. Ich fühle mich grundsätzlich in jedem Genre wohl, das hängt bei mir nur von der Tagesstimmung ab. Die einzige Voraussetzung: Die Geschichte muss mich packen, emotional oder intellektuell.

Angesichts der Flut an deutschen Fernsehkrimis bin ich aber momentan in diesem Genre ein bisschen selektiver in meiner Auswahl.

Die Stars bei der Goldenen Kamera

Bei der Goldenen Kamera treffen sich nationale und internationale Schauspiel-Größen. Dieter Thomas Heck wurde geehrt von Roberto Blanco, Howard Carpendale, Barbara Schoeneberger und Max Giesinger (von links).
Bei der Goldenen Kamera treffen sich nationale und internationale Schauspiel-Größen. Dieter Thomas Heck wurde geehrt von Roberto Blanco, Howard Carpendale, Barbara Schoeneberger und Max Giesinger (von links). © REUTERS | POOL
Schon auf dem roten Teppich gab es viel Glanz. Die Schauspielerinnen Maria Ehrich (l-r), Sonja Gerhardt und Emilia Schüle zeigten dies.
Schon auf dem roten Teppich gab es viel Glanz. Die Schauspielerinnen Maria Ehrich (l-r), Sonja Gerhardt und Emilia Schüle zeigten dies. © dpa | Daniel Bockwoldt
 Steven Gätjen moderierte die Veranstaltung und machte zuvor ein paar Selfies.
Steven Gätjen moderierte die Veranstaltung und machte zuvor ein paar Selfies. © dpa | Christian Charisius
Die Schauspielerin und Comedien Carolin Kebekus glänzte auf dem roten Teppich.
Die Schauspielerin und Comedien Carolin Kebekus glänzte auf dem roten Teppich. © Getty Images | Andreas Rentz
Nicole Kidman wurde als beste Schauspielerin international ausgezeichnet.
Nicole Kidman wurde als beste Schauspielerin international ausgezeichnet. © dpa | Christian Charisius
Colin Farrell stand bereits als Gewinner der Kategorie „Bester Schauspieler international“ fest.
Colin Farrell stand bereits als Gewinner der Kategorie „Bester Schauspieler international“ fest. © dpa | Christian Charisius
Die Moderatorin Judith Rakers kam in einem gewagten Kleid.
Die Moderatorin Judith Rakers kam in einem gewagten Kleid. © Getty Images | Andreas Rentz
Comedian Bastian Pastewka nahm den Preis für
Comedian Bastian Pastewka nahm den Preis für "Bester deutscher Mehrteiler/Miniserie" entgegen. © dpa | Christian Charisius
Jane Fonda bekommt den Preis für ihr Lebenswerk.
Jane Fonda bekommt den Preis für ihr Lebenswerk. © dpa | Daniel Bockwoldt
Das „Tatort“-Duo Sabine Postel und Oliver Mommsen kam gemeinsam. Am Donnerstag wurde bekannt, dass beide aus der Krimi-Reihe aussteigen werden.
Das „Tatort“-Duo Sabine Postel und Oliver Mommsen kam gemeinsam. Am Donnerstag wurde bekannt, dass beide aus der Krimi-Reihe aussteigen werden. © dpa | Daniel Reinhardt
Ebenfalls aus dem „Tatort“ bekannt: Wotan Wilke Möhring. Möhring wurde als bester nationaler Schauspieler ausgezeichnet. Er kam mit Cosima Lohse.
Ebenfalls aus dem „Tatort“ bekannt: Wotan Wilke Möhring. Möhring wurde als bester nationaler Schauspieler ausgezeichnet. Er kam mit Cosima Lohse. © dpa | Daniel Reinhardt
Die britischen Sänger Ed Sheeran (l) und James Blunt. Blunt übergab Sheeran den Preis in der Kategorie „Musik international“.
Die britischen Sänger Ed Sheeran (l) und James Blunt. Blunt übergab Sheeran den Preis in der Kategorie „Musik international“. © dpa | Daniel Reinhardt
Moderatorin Barbara Schöneberger posierte ausgiebig vor den Kameras.
Moderatorin Barbara Schöneberger posierte ausgiebig vor den Kameras. © dpa | Daniel Reinhardt
Annette Frier war zeitig gekommen und gab zahlreiche Autogramme am roten Teppich.
Annette Frier war zeitig gekommen und gab zahlreiche Autogramme am roten Teppich. © Getty Images | Andreas Rentz
Kostja Ullmann.
Kostja Ullmann. © dpa | Daniel Bockwoldt
Die Moderatorin Karen Webb.
Die Moderatorin Karen Webb. © dpa | Daniel Reinhardt
Caren Miosga, Peter Kloeppel und Marietta Slomka (von links) waren gekommen, um ihren Preis in der Kategorie Information abzuholen.
Caren Miosga, Peter Kloeppel und Marietta Slomka (von links) waren gekommen, um ihren Preis in der Kategorie Information abzuholen. © Getty Images | Andreas Rentz
Anna Loos and Jan Josef Liefers.
Anna Loos and Jan Josef Liefers. © Getty Images | Andreas Rentz
Sänger Roberto Blanco und Luzandra Straßburg beglückten die Autogrammjäger.
Sänger Roberto Blanco und Luzandra Straßburg beglückten die Autogrammjäger. © dpa | Christian Charisius
Der TV-Koch Horst Lichter schien guter Stimmung zu sein.
Der TV-Koch Horst Lichter schien guter Stimmung zu sein. © dpa | Christian Charisius
Marie-Luise Marjan.
Marie-Luise Marjan. © Getty Images | Andreas Rentz
Der Sänger Max Giesinger („80 Millionen“) kam im Smoking.
Der Sänger Max Giesinger („80 Millionen“) kam im Smoking. © Getty Images | Andreas Rentz
Verona Pooth and Franjo Pooth.
Verona Pooth and Franjo Pooth. © Getty Images | Andreas Rentz
Verena Prochnow und Jürgen Prochnow posierten auf dem roten Teppich.
Verena Prochnow und Jürgen Prochnow posierten auf dem roten Teppich. © Getty Images | Andreas Rentz
David Kross (rechts).
David Kross (rechts). © Getty Images | Andreas Rentz
Die Moderatorin Birgit Schrowange kam in einem ausladenden Kleid.
Die Moderatorin Birgit Schrowange kam in einem ausladenden Kleid. © dpa | Daniel Reinhardt
Die Kleidung von Monica Lierhaus wirkte dagegen sehr viel schlichter.
Die Kleidung von Monica Lierhaus wirkte dagegen sehr viel schlichter. © Getty Images | Andreas Rentz
Kai Pflaume.
Kai Pflaume. © Getty Images | Andreas Rentz
Claudia Michelsen ist einer der Nominierten in der Kategorie „Beste Schauspielerin international“.
Claudia Michelsen ist einer der Nominierten in der Kategorie „Beste Schauspielerin international“. © Getty Images | Andreas Rentz
Thomas Anders and Claudia Anders.
Thomas Anders and Claudia Anders. © Getty Images | Andreas Rentz
Heike Makatsch auf dem roten Teppich.
Heike Makatsch auf dem roten Teppich. © Getty Images | Andreas Rentz
 Die Lochis, Heiko und Roman Lochmann, brachten eine eigene
Die Lochis, Heiko und Roman Lochmann, brachten eine eigene "Goldene Kamera" mit. © dpa | Daniel Reinhardt
Die Comedians Max Giermann (links) und Michael Kessler.
Die Comedians Max Giermann (links) und Michael Kessler. © Getty Images | Andreas Rentz
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Dann lassen Sie uns zur Jury-Auswahl in der Kategorie „Bester deutscher Schauspieler“ kommen. 2018 sind Oliver Masucci, Volker Bruch und Edin Hasanovic nominiert. Haben Sie zu einem von ihnen eine besondere Beziehung?

Gätjen: Ich hatte schon das Vergnügen, alle drei kennenzulernen und zu interviewen. Deswegen ist es extrem schwer, Farbe zu bekennen. Ich mag alle drei als Schauspieler sehr, aber in Edin bin ich schon ein bisschen verknallt. Der ist einfach ein Kerl mit dem Herzen am richtigen Fleck und ein Instinktschauspieler. Man hat einfach das Gefühl, da explodiert jedesmal eine emotionale Bombe vor der Kamera. Top!

Gleiches Spiel wie bei den Herren: Als „Beste deutsche Schauspielerin“ 2018 sind Petra Schmidt-Schaller, Anja Kling und Karoline Eichhorn nominiert. Liegen Ihnen eine der Damen besonders am Herzen?

Gätjen: Drei unfassbar wandelbare Top-Schauspielerinnen, die alle eine Menge toller Filme im Kino und Fernsehen auf dem Buckel haben. Für mich persönlich hat Karoline Eichhorn ein bisschen die Nase vorn, weil ich ihr Spiel in der brillanten Serie „Dark“ ganz großartig fand.

Dann dürfte Sie auch gefreut haben, dass in der Kategorie „Beste deutsche Miniserie/Mehrteiler“ neben „Das Verschwinden“ und „4 Blocks“ auch die Netflix-Produktion „Dark“ nominiert worden ist. Gab es in Ihren Augen noch andere Must-See-Events im letzten Jahr?

Gätjen: Sicherlich gehören diese drei Produktionen auch zu meinen absoluten Highlights, aber am Ende ist und bleibt es doch eine Geschmacksfrage. „Babylon Berlin“ gehört ebenso in diese Runde wie „Charité“, „Allmen“ oder „Schuld 2“ mit Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu.

Es gibt eine Menge exzellenter Produktionen, die es verdient gehabt hätten, nominiert zu werden. Aber es können halt nicht alle in den Top 3 landen.

Wie beurteilen Sie generell die jüngste Entwicklung in der deutschen Fernsehlandschaft? Wenn Pay-TV-Sender wie TNT-Serie oder Streamingdienste wie Netflix hohe Qualität produzieren, ist das für die etablierten Sender eher eine Gefahr oder eine Chance?

Gätjen: Ist doch großartig, wenn das Geschäft wachgerüttelt und die Karten neu gemischt werden. Das gibt Fernsehschaffenden endlich die Möglichkeit, ihre Ideen zu verwirklichen. Es geht wieder um richtig packende Geschichten und nicht mehr um Schema F. Fiktionale Serien und Filmen werden kreativer, innovativer und neuartig erzählt. Das gefällt mir extrem gut.

Dokutainment: Das sind die Nominierten

Zwölf Dokutainment-Formate sind nominiert – und das Publikum wählt den Gewinner. 1. „Die Höhle der Löwen“ (Vox)
Zwölf Dokutainment-Formate sind nominiert – und das Publikum wählt den Gewinner. 1. „Die Höhle der Löwen“ (Vox) © MG RTL D / Robert Grischek | MG RTL D / Robert Grischek
2. „Bares für Rares“ (ZDF) mit Horst Lichter.
2. „Bares für Rares“ (ZDF) mit Horst Lichter. © ZDF und Frank W. Hempel | ZDF/Frank W. Hempel
3. „Kessler ist …“ (ZDF) mit Michael Kessler.
3. „Kessler ist …“ (ZDF) mit Michael Kessler. © ZDF und Mike Christian | ZDF/Mike Christian
4. „Shopping Queen“ (Vox) mit Guido Maria Kretschmer.
4. „Shopping Queen“ (Vox) mit Guido Maria Kretschmer. © VOX/Benno Kraehahn | VOX/Benno Kraehahn
5. „Bauer sucht Frau“ (RTL) mit Inka Bause.
5. „Bauer sucht Frau“ (RTL) mit Inka Bause. © MG RTL D / Stefan Gregorow | MG RTL D / Stefan Gregorow
6. „Uncovered“ (ProSieben) mit Thilo Mischke ...
6. „Uncovered“ (ProSieben) mit Thilo Mischke ... © ProSieben/Jens Koch | ProSieben/Jens Koch
7. „Mein Lokal, dein Lokal“ (Kabel 1).
7. „Mein Lokal, dein Lokal“ (Kabel 1). © ProSieben | ProSieben
8. „Undercover Boss“ (RTL).
8. „Undercover Boss“ (RTL). © RTL | RTL
9. „Zuhause im Glück“ (RTL 2) mit Eva Brenner und John Kosmalla.
9. „Zuhause im Glück“ (RTL 2) mit Eva Brenner und John Kosmalla. © RTL II / Jennifer Braun | Jennifer Braun
10. „Kitchen Impossible“ (Vox) mit Tim Mälzer.
10. „Kitchen Impossible“ (Vox) mit Tim Mälzer. © VOX / Timmo Schreiber | VOX / Timmo Schreiber
„Gekauft, gekocht, gewonnen“ (Kabel 1) mit Frank Rosin.
„Gekauft, gekocht, gewonnen“ (Kabel 1) mit Frank Rosin. © ProSieben/Perez Prada | ProSieben/Perez Prada
12. „Die Beet-Brüder“ (Vox) Claus, Henrik und Ralf.
12. „Die Beet-Brüder“ (Vox) Claus, Henrik und Ralf. © MG RTL D / Tokee Bros. | MG RTL D / Tokee Bros.
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Es ist für die etablierten Sender eine Chance, mal darüber nachzudenken, was sich ändern muss. Jahrelang haben alle beklagt, dass keiner mehr ein Risiko eingeht. Jetzt rutscht man ganz leicht nach hinten, wenn man nicht in die Offensive geht.

Und wie viel fehlt deutschen Produktionen in Ihren Augen noch zum derzeitigen US-Niveau? Wann gibt es deutsche Antworten auf „Game of Thrones“ oder „House of Cards“?

Gätjen: Die gibt es doch schon. Am Ende zählt die Geschichte und da gibt es genügend deutsche Produktionen, die auf extrem hohen Niveau funktionieren. Fatih Akin macht weltweit erfolgreiche Filme, „Dark“ ist die erste deutsche Netflix-Serie, Schweighöfer hat auf Amazon mit „You Are Wanted“ einen beachtlichen Erfolg eingefahren.

Till Schweigers Filme sind auch in Russland Kassenknaller. Bei „House of Cards“ oder „Game of Thrones“ sind die Budgets ein Vielfaches höher, wodurch sich ganz andere Situationen und Dinge realisieren lassen.

Und es verkauft sich weltweit eben auch leichter, wenn man auf englisch dreht. Aber die Produzenten Nico Hoffman und Wiedemann & Berg zeigen ja schon jetzt, wie man hierzulande international erfolgreich produzieren kann. Wir müssen uns definitiv nicht verstecken – da kommt noch ganz viel.

Dieser Artikel ist zuerst auf Goldenekamera.de erschienen.