München. Eine Kommission kritisiert, dass der „Tatort“ im Vergleich zu anderen Produktionen zu teuer sei. Die Öffentlich-Rechtlichen kontern.

Die ARD hat Kritik an den Produktionskosten der Krimireihe „Tatort“ zurückgewiesen. Die Reihe sei wegen ihrer Vielfalt an Geschichten und Akteuren sowie der unterschiedlichen Machart eine Programmmarke, erklärte der Vorsitzende der ARD-Finanzkommission, Albrecht Frenzel.

Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über eine Einschätzung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) berichtet. Die Prüfer kritisierten demnach die stark abweichenden Kosten bei den „Tatort“-Produktionen verschiedener ARD-Anstalten.

„Hier werden munter Äpfel mit Birnen verglichen“

Frenzel, der auch Verwaltungsdirektor des Bayerischen Rundfunks (BR) ist, schrieb dazu: „Wenn die KEF hier unter dem Schlagwort „Wirtschaftlichkeit" ein Einheitsformat von Drehbüchern oder Drehtagen fordert, dann greift sie unzulässigerweise in die Programmautonomie der Sender ein.“

Dem Bericht zufolge produziert Radio Bremen deutlich mehr Sendeminuten pro Mitarbeiter als der BR und der Westdeutsche Rundfunk (WDR). „Hier werden munter Äpfel mit Birnen verglichen“, betonte Frenzel. Die Unterschiedlichkeit der Programme werde völlig außer Acht gelassen.

Zwischenbericht wird im Frühjahr erwartet

Eine Minute Musik in einer Pop-Welle sei nicht mit Hörspielen, Features oder der aufwendig produzierten regionalen Berichterstattung von BR und WDR zu vergleichen.

Die Expertenkommission KEF will im Frühjahr ihren nächsten Zwischenbericht zum Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vorlegen. (dpa)