Berlin. Bei „The Voice of Germany“ gewinnt Team Fanta dieses Mal die meisten Top-Talente. Darunter Helen Leahey mit einer unheimlichen Stimme.
Hätte sich Helen Leahey gegen die Musik entschieden, würde sie gerade ein paar freie Tage haben. Dann nämlich hätte sie den größten Stress nach Halloween schon hinter sich. Denn wer als Frau mit einer solch tiefen Stimme gesegnet sei, habe nämlich nur die Wahl zwischen zwei Karrierewegen, weiß die gebürtiger Waliserin (29): „Entweder du erschreckst Kinder – oder du singst!“ Glück für Team Fanta, Pech für alle Geisterbahnen-Besitzer, die noch Personal brauchen. Helen erschreckt seit Sonntagabend bei „The Voice of Germany“ – und zwar mit einem Auftritt der ganz anderen Art.
Mit Irish Folk, einer Hommage an ihren Vater, versucht Leahey die fünf „The Voice“-Coaches bei den sechsten Blind Auditions von sich zu überzeugen. Zumindest mit dem Verunsichern klappt es beim Titel „Danny Boy“ auf Anhieb, zeigt sich Mark Forster (33) doch ratlos, wer dort überhaupt auf der Bühne steht: „Ist das ein Mann oder eine Frau?“ Samu Haber (41): „Beides!“
Ein Lied wie „tiefes schwarzes Wasser“
Smudo (49) jedenfalls ist begeistert von Leahey, wenn auch verärgert angesichts des Zögerns seines Teamkollegen: „Michi, wenn wir sie nicht bekommen, knalle ich dir eine!“ Die Ohrfeige bleibt Beck erspart, das Duo gewinnt Leahey für sich – Forster geht, wie so oft in den vergangenen Wochen, leer aus. „Das Lied kam wie ein tiefes schwarzes Gewässer“, flötet Smudo, als sich Forster noch über den Verlust echauffiert. Helen, dunkles Kleid, dunkle Locke, auberginefarbener Lippenstift, lächelt nur. Fürchten soll sich fortan die Konkurrenz.
Beispielsweise Friederike „Paradiesvogel“ Bayer. Die 28-Jährige Berufsmusikerin – Bekanntheitsgrad: „eher mäßig“ – träume nämlich schon mindestens seit ihrer Kindheit von der großen Karriere. Weil sie schon immer „anders gewesen sei als die anderen“ (Mal ganz was Neues), habe sie damals Katze oder Hühnern etwas vorgeträllert. Wie es den Tieren dabei erging, werden wir wohl nie erfahren, Bayer aber ist wohlauf, wie sie bei ihrem Auftritt zu „Black Hole Sun“ beweist. Mit ihrer ganz eigenen Jazz-Interpretation erobert sie Team Fanta – weil sie „einen ähnlichen Knall hat wie wir!“ Toi, toi, toi für dieses Trio infernale.
Schon wieder schlägt „Team Fanta“ zu
Doch nicht nur Friederike widmet sich der Musik im Hauptberuf. Max Christoph Niemeyer (36) mag der ein oder andere Zuschauer als Hauptdarsteller des Musicals „Das Phantom der Oper“ wiedererkannt haben. Da der Vater von zwei Jungen die „Bühne vermisst“, will er die Jury mit seiner Version von „Evermore“ für sich gewinnen – und ergattert neben einem Platz im Team Fanta (Tatsache!) gleich eine Rolle im nächsten Musiktheater: „Fanta Fanta – das Musical“ geht als Gedankenspiel aus dieser Folge von „The Voice“ hervor.
Das sind die „The Voice“-Coaches 2017
Und nicht nur Niemeyer, auch Luzie Juckender (20) aus Potsdam darf sich – Überraschung – auf das Coaching von Team Fanta freuen (Tatsache: Einige Kandidaten zieht es auch zu anderen Jury-Mitgliedern, dazu gleich mehr). Die Schauspielschülerin hat ihre Gesangskarriere als singendes Hühnchen begonnen (Juhu, Frederike!), und weil ihr Applaus noch heute, Jahre nach dem Kindergarten, alles bedeutet, versucht sie sich an einer Version von „Don’t Rain On My Parade“. Finden die Fanta-Jungs spitze (Michi Beck: „War ein Rolleroaster Ride“), und weil auch der Saal in Jubelstimmung verfällt, rauscht Luzie eine Runde weiter. Mit oder ohne zerfetze Hosenbeine, für sie heißt’s „Ab nach Hollywood!“ Verspricht zumindest Smudo. Schauen wir mal, wie weit sie die Stimme trägt.
Und wer sich nun fragt, was aus der Großmeisterin im Talente-Abgreifen, Frau Yvonne Catterfeld (37), geworden ist, den dürfen wir beruhigen: Auch in diesem sechsten Battle verbucht die Erfurterin höchst vielversprechende Kandidaten für ihr Team. Etwa Tina Anderer, 21, aus einer österreichischen Gasthausfamilie („Hold Back The River“) sowie Familienmensch Felix Harer, 18 („Can I Be Him“). Und natürlich Juan Geck (25), „The Voice“-Paradiesvogel Numero dos, der als ehemaliges Mobbing-Opfer von „Recovery“ singt – und bei dem als Einziger alle Coaches auf den Buzzer hauen. Gänsehaut-Faktor? Hoch! Und das ganz ohne Geisterbahn…